Düsseldorf 10.000 Düsseldorfer für Erhalt der Gaslaternen

Initiative fordert Abriss-Stopp. Zur Not werde demonstriert.

Foto: M. Zanin

Düsseldorf. 60 Tage lang lief die Petition für den „Erhalt der Düsseldorfer Gasbeleuchtung“. „In dieser Zeit haben wir knapp 10 000 Befürworter gefunden, die sich mit ihrer Unterschrift für den Erhalt der historischen Gaslaternen ausgesprochen haben“, sagt Initiator und Ratsherr Rainer Matheisen (FDP). Damit hat die Initiative ihr Ziel von 4600 Unterschriften locker erreicht. Die Petition soll nun an Oberbürgermeister Thomas Geisel weitergereicht werden. „Es ist die mit Abstand erfolgreichste Online-Petition, die es bisher in Düsseldorf gab“, sagt er. „Damit zeigen die Düsseldorfer, wie viel ihnen an den Gaslaternen liegt.“

Zum Hintergrund: Im Januar hatte die Stadtverwaltung erklärt, die Laternen im Hofgarten auf absehbare Zeit nicht wieder in Betrieb zu nehmen — obwohl das Ensemble unter Denkmalschutz steht. Schnell regte sich Widerstand. In den Stadtteilen wurden Unterschriften für den Erhalt der Gaslaternen gesammelt, prominente Düsseldorfer wie TV-Kommissar Michael Naseband und Wagenbauer Jacques Tilly unterstützen das Vorhaben, sich gegen den Abriss zu wehren.

Die Forderung aller 10 000 Petitions-Unterzeichner: Fachleute der Gaslichttechnik und Denkmalschutz sollen mit der Politik und unter Einbeziehung der breiten Öffentlichkeit einen „Erhaltungsplan Gaslicht“ erarbeiten. „Es gibt bisher dazu eine Vorlage der Verwaltung, die aber nicht zufriedenstellend ist“, sagt Matheisen. Darin sei vorgesehen, die Gaslaternen in Oberbilk nördlich der Kruppstraße zu erhalten, an der Flügelstraße aber abzureißen. „Wir dürfen uns auf keine Kompromisse einlassen“, sagt Christiane Oxenfort, Leiterin des Düsseldorf Festivals. „Wir wollen das komplette Laternennetz in der Stadt erhalten und fordern einen sofortigen Abriss-Stopp“, sagt sie. Zur Not werde man vor das Rathaus ziehen und demonstrieren.

Das Argument der Stadtverwaltung, die Gaslaternen seien ein Klimakiller, kann Georg Schumacher von der Initiative Pro Gaslicht nicht nachvollziehen: „Die Grünwerke der Stadtwerke haben gerade ein Windrad gekauft. Mit zwei Windrädern könnte der Ausstoß an CO2 der Gaslaternen bereits neutralisiert werden.“ Die Laternen seien zudem äußerst langlebig und in einem guten Zustand.