Düsseldorf 4000 Gaslaternen sollen bleiben

Streit um die Zukunft der historischen Beleuchtung geht in die entscheidende Phase. Politiker stimmen in Kürze ab.

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Düsseldorf. Der Kampf um die Zukunft der Düsseldorfer Gaslaternen geht in die entscheidende Runde: Am Montag stellte die Verwaltung ihre Pläne vor, demnach soll der Stadtrat im Dezember mehr als 10 000 historische Leuchten zum Abriss freigeben. Mindestens 4000 sollen aber auch erhalten bleiben und zwar in den historischen Ortskernen — etwa von Kaiserswerth, Benrath, Gerresheim, Oberkassel, Flingern und in der Altstadt. Die bei Sturm Ela stark beschädigte Gasbeleuchtung im Hofgarten soll wieder hergestellt werden.

Die Begründung der Verwaltung ist klar: Die Energiekosten für den Betrieb von Gaslaternen seien deutlich höher als bei Stromleuchten, gleichzeitig sei die Lichtausbeute nicht optimal. Deshalb sollen alle Gasleuchten außerhalb der historischen Ortskerne nach und nach durch elektrische Modelle ersetzt werden. Auch ist angedacht, einige historische Laternen von Gas auf LED umzurüsten. Von den derzeit fünf vorhandenen Leuchtentypen sollen laut Verwaltung zwei dauerhaft erhalten bleiben (Alt-Düsseldorf, Modell Frankfurt).

Für Georg Schumacher, Sprecher einer Initiative zum Erhalt aller Gaslaternen, ist das nicht nachvollziehbar: „Man verkennt hier, dass es in Düsseldorf noch eine ganze Generationenfolge von Laternen-Typen gibt. Auch die so genannten Aufsatz- und Ansatzleuchten sind erhaltenswert — es geht ums Ensemble.“

Ein weiterer Streitpunkt sind die Kosten. Die Verwaltung rechnet vor, dass sich die Kosten für die Umrüstung einer Laterne von Gas auf Strom in gut fünf Jahren schon amortisiert hätten — durch die geringeren Energiekosten. Schumacher wiederum wirft der Verwaltung vor, die Gaslaternen würden „totgerechnet.“ Die Befürworter des Gaslichtes wollen erreichen, dass das gesamte Gaslaternennetz als Unesco-Weltkulturerbe anerkannt wird, deshalb dürfe man jetzt nicht vorschnell abreißen.

Das letzte Wort hat der Stadtrat — vermutlich in seiner Sitzung am 10. Dezember. Eine politische Mehrheit für den Vorschlag der Verwaltung gilt dort als sicher. Denn mit CDU und SPD wollen die beiden großen Fraktionen zustimmen: „Das ist ein tragfähiger Kompromiss“, sagt CDU-Fraktionsgeschäftsführer Christian Zaum, „die vorgelegten Zahlen sind plausibel“. Frank-Ulrich Wessel (SPD) stellt klar: „Wir wollten nie die Gaslaternen komplett abschaffen, wir stehen zu den Erhaltungsgebieten.“

Die FDP wiederum, die sich fürs Gaslicht eingesetzt hat, wird in einer Sondersitzung die vorgelegte Liste erst noch einmal mit ihren Bezirksvertretern genau prüfen, sagt Manfred Neuenhaus, denn: „Wir wollen weiterhin so viele wie nur irgend möglich erhalten.“