480 Wohnungen am Verkehrsknoten

Stadt stellt Großprojekt am Mörsenbroicher Ei vor. Doch Fragen bleiben offen.

Düsseldorf. Das Mörsenbroicher Ei gehört als Verkehrsknotenpunkt und mit dem weithin sichtbaren Arag-Hochhaus zu den bekannten Stellen der Stadt. Viele Flächen liegen dort brach und wiederholt wurden in den vergangenen Jahren Projekte ersonnen und zum Teil auch schon von der Stadt genehmigt — doch der Baubeginn lässt in praktisch allen Fällen auf sich warten.

Jetzt hat ein Investor Pläne vorgelegt, im großen Stil Wohnungen an der Stelle zu bauen. Von 480 Einheiten ist die Rede. Am Mittwochabend wurde im Rahmen des offiziellen Verfahrens das Projekt erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei zeigten sich auch einige Knackpunkte.

Entstehen soll der Gebäudekomplex zwischen Mercedes- und Grashofstraße. Letztere ist eine wichtige Verkehrsachse, die in den Nördlichen Zubringer übergeht. Zur Grashofstraße ist ein langgezogener Riegel geplant, von dem im rechten Winkel vier Zeilen abgehen, zwischen denen drei Innenhöfe angelegt werden.

Acht Etagen hoch soll der Bau werden, zur Mercedesstraße wären die beiden oberen zurückversetzt. Neben knapp 200 Studentenwohnungen ist ein zweigruppige Kita eingeplant.

Wie Dirk Baackmann vom städtischen Planungsamt erläuterte, soll das Handlungskonzept Wohnen angewendet werden. Das heißt, dass 20 Prozent Sozialwohnungen sein sollen und weitere 20 Prozent preisgedämpft mit Mieten von nicht mehr als 8,50 Euro.

Wie sich auf Nachfrage von CDU-Ratsherr Alexander Fils zeigte, sind für die Sozialwohnungen allerdings noch Gespräche mit dem Land nötig. Denn eigentlich sehen die Förderrichtlinien Grenzen bei den Gebäudehöhen vor, welche an der Grashofstraße deutliche überschritten werden sollen. Laut Dirk Baackmann von der Stadt habe das Land aber Gesprächsbereitschaft in diesem Punkt signalisiert.

Das Interesse von Anwohnern hielt sich mit gut einem Dutzend Besuchern in Grenzen. Ein Zuhörer äußerte die Sorge, dass durch Reflexion des Autolärms der Geräuschpegel in dem gegenüber liegenden Kleingarten ansteigen könnte.

Bezirksvorsteher Uwe Wagner und andere äußerten die Sorgen, dass der Gebäuderiegel zur Grashofstraße sehr unattraktiv werden könnte. Er dient in erster Linie als Puffer gegen den Autolärm und ist in den vorläufigen Darstellungen mit viel Beton und kaum Glas gestaltet. Wagner brachte als mögliche Alternative zu mehr Glas eine künstlerische Gestaltung ins Spiel.

Zudem wurde bereits über eine Begrünung nachgedacht. Verbindlicher wird die Gestaltung erst mit späteren Genehmigungsschritten im Verfahren.