Aktion Allein statt in der Gruppe: „Blockblocks“ ruft weiter zum Müllsammeln auf

Düsseldorf · Normalerweise treffen sich um die 50 Menschen zum Aufräumen. Das ist nun nicht möglich, also sollen sie allein losgehen und ihre Erlebnisse im Internet teilen.

Nicht nur am Rhein, auch in den Stadtteilen ist die Initiative von Victoria Blocksdorf aktiv. Hier versucht die Organisatorin, ein Schild aus dem Kittelbach zu angeln.

Foto: Judith Michaelis

Knapp zwei Jahre ist es nun her, dass Victoria Blocksdorf und einige Mitstreiter damit anfingen, in Düsseldorf aufzuräumen — im Wortsinn. Seitdem organisiert sie unter dem Motto „Blockblocks Rhein Cleanups“ monatliche Müllsammelaktionen, zunächst am Rhein, mittlerweile auch in diversen Stadtteilen. Da kommen gern mal um die 50 Menschen zusammen und reinigen die Ufer von Silvesterböllern, Flaschen, Dosen, Plastik oder sonstigem Müll. Dafür wurde die Initiative bereits mit dem dritten Platz beim Düsseldorfer Umweltpreis ausgezeichnet.

In Zeiten von Corona und „Social Distancing“ ist das alles aber nicht mehr so einfach. Die nächsten Müllsammelaktionen mussten abgesagt werden, damit nicht zu viele Menschen auf einem Haufen hängen und sich eventuell gegenseitig mit dem Virus anstecken. Und dennoch soll es irgendwie weitergehen: „Wir wären nicht die Blockblocks-Crew, wenn wir uns nicht auch für diese turbulenten Zeiten etwas überlegt hätten, was wir zusammen auf die Beine stellen können“, sagt Victoria Blocksdorf und hat deswegen eine neue Idee entwickelt: Die Düsseldorfer sollen auch in diesen Zeiten Müll sammeln, allerdings individuell.

„#alleinsammeln“ heißt das neue Motto. Und obwohl die Menschen sich ohne Begleitung auf den Weg zum Müllsammeln machen sollen, soll sich dabei niemand einsam fühlen. Deswegen sind die Teilnehmer nun dazu aufgerufen, Bilder, Videos und Streams von ihren Müllsammelaktionen ins Internet zu stellen. „Wir wollen mit diesem Hashtag dazu aufrufen, die neu gewonnene Freizeit nach wie vor sicher aber auch sinnvoll im Freien zu verbringen und alleine Müll sammeln zu gehen, ohne sich dabei allein zu fühlen“, sagt Blocksdorf. „Bewegung, frische Luft und der Einsatz für die Umwelt haben noch keinem geschadet. Und Müll sammeln kann man hier am Rhein, aber auch überall sonst.“

Die Aktion soll nämlich nicht nur auf Düsseldorf beschränkt sein, viel mehr ist sie Teil eines größeren Netzwerks: Der Hashtag soll Menschen vom Rhein bis an die Ostsee aktivieren. Victoria Blocksdorf träumt sogar schon davon, dass #alleinsammeln „in diesen Tagen zur neuen Trendsportart wird“.

Und auch wenn das ein frommer Wunsch bleiben dürfte, beteiligten sich schon am ersten Tag des Aufrufs nicht nur Menschen aus Düsseldorf, Mettmann, Meerbusch und Dormagen, auch Teilnehmer aus Osnabrück, Grießen in Baden-Württemberg und Wismar an der Ostsee waren dabei und teilten ihre Eindrücke und Erfolge in Form von Bildern voller Mülltüten mit dem Hashtag #alleinsammeln.