Geschäftshaus in Düsseldorf Architekten protestieren gegen unnötigen Abriss von Gebäuden
Düsseldorf · Vor dem Geschäftshaus an der Oststraße 34, das Anfang 2025 einem Neubau weichen soll, hat der Verein „Architects for Future“ eine Mahnwache abgehalten.
(arc) Kennedydamm, Königsallee, Kreuzstraße: An vielen Standorten in Düsseldorf werden Büro- und Gewerbehäuser abgerissen und wiederum durch neue Bürogebäude ersetzt. Vor dem Hintergrund von Leerstand und einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum kritisiert der Verein „Architects for Future“ diese Praxis. Auch das Büro- und Gewerbeobjekt an der Oststraße 34 (ehemals Elektronik Conrad) soll in etwa einem Jahr abgerissen werden. „Um anschließend wieder ein Bürogebäude mit fast dem exakten Volumen zu errichten. Das macht doch keinen Sinn“, sagt Yannis Kulosa, Sprecher von „Architects for Future“, die aus diesem Grund am Montag eine Mahnwache vor dem Haus an der Oststraße abhielten.
Immerhin: Investor Pandion hat dort, wie es Catella zuletzt auch an der Königsallee 106 praktiziert hatte, eine Zwischennutzung für kulturelle Zwecke ermöglicht. Und so stellt der Projektentwickler die Räumlichkeiten noch bis Ende 2024 dem Asphalt Festival zur Verfügung. Hinter der 50 Meter langen Fensterfront findet sich auf zwei Etagen Platz für Performances, Konzerte, Lesungen und Installationen. Der temporäre Name des Veranstaltungsortes: „34OST“. Anfang 2025 beginnt Pandion dann mit dem Rückbau des Bestandsgebäudes, um an gleicher Stelle ein Bürogebäude unter der Dachmarke „Office Home“ neu zu entwickeln. Und genau das bemängelt der Architekten-Verein: „Wir können keine Notwendigkeit erkennen, das Gebäude aus den 1950er-Jahren abzureißen, eine kreativ vorgenommene Sanierung würde allemal ausreichen, um es dann wieder als Gewerbeimmobilie zu nutzen“, erklärt Kulosa. Denkbar wäre es natürlich auch, es langfristig der Kultur zur Verfügung zu stellen.
Die „Architects for Future“ sind dabei, einen Abriss-Atlas für ganz Deutschland zu erstellen, in dem abrissbedrohte Gebäude dokumentiert sind, auch für Düsseldorf konnten bereits zahlreiche Objekte identifiziert werden. Die Idee ist, dass mittelfristig Nutzer dort auch selbst Einträge mit Häusern aus ihrer Nachbarschaft vornehmen können. Mehr unter abriss-atlas.de.