Düsseldorfer Umweltpreis 2023 „Wichtige Anerkennung für Bürger, die sich engagieren“

Düsseldorf · Die Initiative Platzgrün sorgt mit vielen Ehrenamtlichen für mehr Grün in der Stadt. Initiatorin Susanne Dickel im Gespräch.

Auch Am Bachplätchen in Bilk ist „Platzgrün“ aktiv.

Foto: Privat

2019 wurde das Projekt „Platzgrün“ von der Agrar-Ingenieurin Susanne Dickel gegründet. Von einer kleinen Gruppe wurde der Carl-Mosterts-Platz in Pempelfort neu begrünt. Inzwischen gibt es über 70 Projekte, die die Stadt schöner machen sollen, die Aufenthaltsqualität erhöhen, die Nachbarschaft fördern und positive Aspekte für das Klima erzeugen sollen.

Für diese Leistung wurde „Platzgrün“ im Dezember mit dem Umweltpreis der Stadt Düsseldorf ausgezeichnet. „Während Lerke Tyra den Preis für ihr ganz persönliches Engagement erhalten hat, haben wir ihn als Gruppe bekommen“, sagt Dickel. Das sei für sie besonders wichtig und ein positives Zeichen für alle Beteiligten. „Wir sind über 100 Ehrenamtliche, die in ganz Düsseldorf verteilt Projekte verfolgen. Das dies von der Stadt nun entsprechend honoriert wird, ist eine besondere Freude.“ Daher seien auch mehrere „Platzgrün“-Bürger bei der – wie Dickel sagt – „sehr stilvollen und netten Verleihung“ anwesend gewesen. „Alle haben natürlich nicht dabei sein können, aber danach haben wir auf dem Weihnachtsmarkt noch mit vielen weiteren Ehrenamtlichen angestoßen. Das war ein sehr schöner Abschluss des Tages.“

„Platzgrün“ ist kein Verein, sondern „Pro Düsseldorf“ angehörig. Dieser Verein wiederum engagiert sich für ein schönes und lebenswertes Düsseldorf, unter anderem werden der Dreck-Weg-Tag und das RhineCleanUp organisiert. „Und für uns gibt es einen verlässlichen Partner, über den etwa Finanzierung und anderes laufen kann“, erklärt Dickel. All die Formalitäten wollten sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter nicht. „Wir wollen ja eigentlich nur pflanzen.“ Und so ist in wenigen Jahren aus einem Projekt über 70 geworden – die Zahl ist weiter steigend. Auch bei den Mobilstationen ist „Platzgrün“ immer dabei und sorgt für die passende Begrünung mit klimaresistenten, insektenfreundlichen Pflanzen.

Die Menschen kommen allerdings meistens selbst mit Projektideen auf „Platzgrün“ zu: Das kann die Begrünung eines ganzen Platzes sein, einer Straße oder auch nur einzelner Baumscheiben oder kleinerer Beete. Susanne Dickel bietet dann Hilfe bei der Kommunikation mit der Stadt und insbesondere dem Gartenamt, bei der Auswahl der Pflanzen und steht bei den ersten Schritten beratend zur Seite. Auch bei Arbeiten, die nicht händisch erledigt werden können, hilft die Initiative mit externen Kräften aus. „Aber die Projekte sind darauf ausgelegt, selbstständig weiterzulaufen. „Platzgrün“ bleibt als Ansprechpartner und Rahmen erhalten, aber um die fortlaufende Pflege kümmern sich die Anwohner und Initiatoren der einzelnen Projekte.“

Dabei stehe man auch untereinander im Kontakt, helfe sich aus und kommuniziere über neue Pläne. Am 10. Februar werde es dafür ein neues Austauschtreffen geben. „Am wichtigsten ist dabei der Austausch und die Vernetzung. Darüber gibt es oft einfache Lösungen für Probleme, die man nur mit Schwarmintelligenz lösen kann“, findet Dickel.

Auch 2024 steht einiges an: So soll mit der Aktiongemeinschaft Benrath die Einkaufsstraße begrünt werden und der Hannes-Esser-Platz in Wittlaer wird auch eines der größeren Projekte – neben etlichen kleineren Vorhaben.