Düsseldorf Auto gegen Fahrrad: Wer kommt schneller ans Ziel?

Radeln ist gesund und umweltfreundlich. Aber kommt man auch schneller ans Ziel? Die WZ hat das getestet.

Düsseldorf. Fahrradfahren hat gegenüber dem Auto viele Vorteile. Oft kann man ein Stück abkürzen, wo keine Autos fahren dürfen, an einer langen Schlange an der Ampel kann man häufig vorbeifahren und einen Parkplatz muss man auch nicht suchen. Doch ist man im direkten Vergleich wirklich schneller am Ziel? Wir haben den Test gemacht.

Zwei Strecken sind wir durchs Düsseldorfer Stadtgebiet gefahren. Unsere Fotografin Melanie Zanin im Auto, die Autorin auf dem Fahrrad. Die Regeln: Beide halten sich selbstverständlich an alle Verkehrsregeln und Geschwindigkeitsvorgaben. Ansonsten kann die Strecke frei gewählt werden. Und los geht’s.

Startpunkt ist die WZ-Redaktion an der Kö. Die Zeit läuft. Mit dem Rad spare ich mir die vielen Ampeln an der Graf-Adolf-Straße und fahre stattdessen Richtung Rheinufer. Dort habe ich freie Fahrt. Dann geht es am Landtag vorbei über Neusser- und Martinstraße Richtung Fleher Straße zum Aachener Platz.

Auf dem Weg gibt es viele Hindernisse: Ein langsamer Radfahrer vor mir, den ich wegen des Verkehrs nicht überholen kann, Autos, die auf dem Radweg parken und jede Menge Ampeln. Dabei fällt mir auf, wie fahrradunfreundlich die oft geschaltet sind. Am Südring zum Beispiel schaltet die erste Ampel für Radler und Fußgänger erst dann auf Grün, als die zweite gerade wieder rot wird. Um hier zu überqueren, brauche ich mehr als eine Minute. Auf der Fleher Straße gibt es aber dann einen breiten Radweg und ich komme schnell voran.

Nach 17 Minuten komme ich am Aachener Platz an und muss sehen: Meine Kollegin ist schon da. Etwa vier Minuten schneller war sie mit dem Auto. Sie hat den Tunnel am Landtag genommen und konnte so noch etwas schneller fahren, als im normalen Stadtverkehr.

Diesmal sehe ich mich im Vorteil. Da ich gegen Ende der Strecke durch den Hofgarten abkürzen kann, vermute ich, Zeit gut machen zu können. Erstmal geht es aber die Münsterstraße entlang. Dann in die Nordstraße. Die ist nicht besonders gut für Radler geeignet. Bei den vielen Schienen muss man aufpassen, nicht mit dem Rad in eine davon zu geraten. An der Kreuzung zur Kaiserstraße stehen dann die Autos so weit rechts, dass ich, während die Ampel Rot zeigt, nicht langsam vorbei fahren kann, sondern mich hinten einreihen muss.

Dann geht es in den Hofgarten. Meine Chance, das Rennen zu machen. Doch die Hoffnung verfliegt: Wegen Bauarbeiten ist einer der Wege gesperrt, so dass ich nicht die Brücke über die Nördliche Düssel nehmen kann, sondern außen herum fahren muss. Danach noch durch die Baustelle am Corneliusplatz und die Kö entlang. Wieder sehe ich meine Kollegin schon von weitem. Zwei Minuten vor mir ist sie angekommen und hat ausnahmsweise auch gleich einen Parkplatz gefunden. Ich selbst habe zwölf Minuten gebraucht.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich auf den beiden Strecken so schnell sein würde“, sagt Melanie Zanin. Offenbar war ein guter Tag für Autofahrer. Trotzdem ist der Unterschied bei der Zeit, die wir beide gebraucht haben, mit vier und zwei Minuten relativ klein. Wäre der Verkehr dichter gewesen, hätte ich auf dem Fahrrad gute Chancen gehabt, das Rennen zu machen. Außerdem hatte meine Kollegin auch bei der Parkplatzsuche ausnahmsweise großes Glück. Gerade in der Innenstadt müssen Autofahrer dafür normalerweise einige Zeit einplanen.