Düsseldorf BV04-Jugend: „Ich möchte niemanden nach Hause schicken“

Auch beim BV04 spielen in der F-Jugend zum Teil 25 Kinder in einer Mannschaft.

Foto: BV04

Düsseldorf. Der Platz des BV04 ist beim Training der F-Jugendmannschaften gut gefüllt. Vier Mannschaften trainieren hier Donnerstagabend gleichzeitig in verschiedenen Ecken des Fußballfeldes. Momo ist einer der Trainer. Er trainiert in der F3-Jugendmannschaft 25 Kinder auf einmal. „Klar ist das viel“, sagt Momo. Bis bei einer neuen Übung jeder dran gewesen sei, sei manchmal die Stunde vorbei. Außerdem ist eine Gruppe von 25 Sieben- und Achtjährigen manchmal schwer unter Kontrolle zu bekommen. Da müsse man schon oft streng sein.

Damit die Kinder bei Spielen am Wochenende möglichst lang spielen können, wird die Mannschaft dann auf zwei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe ist im Zwei-Wochen-Takt dran. Da in der F-Jugend nur mit sieben Spielern gespielt wird, sitzen dann nur fünf zum Auswechseln auf der Bank.

Auch die Eltern finden diese Regelung fair. Trotzdem sehen sie die großen Mannschaften kritisch. Ein richtig intensives Training sei bei 25 Kindern nicht möglich, findet eine Mutter, die während des Trainings am Spielfeldrand wartet. „Wir werden wahrscheinlich bald zu einem anderen Verein wechseln“, sagt sie. Sie versteht nicht, warum der BV04 nicht mehr Trainer einstellt.

Frank Goroncy ist der Jugendbeauftragte des Vereins. Er findet, dass auch mit einer großen Anzahl von Kindern ein gutes Training möglich sei. „Es kommt nicht so sehr auf die Anzahl der Kinder, sondern auf die Qualität des Trainers an“, sagt Goroncy. Außerdem seien im Schulsport auch 25 Kinder gleichzeitig aktiv. Da gehe das ja auch.

Einen richtig guten Trainer zu finden sei aber sehr schwierig, weiß Trainer Momo. „Wir haben sehr lange gesucht, um jemanden zu finden, der motiviert und zuverlässig ist und gut mit den Kindern kann“, sagt er. Nun haben sie endlich einen neuen Coach gefunden, der im nächsten Schuljahr die Hälfte der großen F-Jugendmannschaft übernimmt. Für Trainer Momo sei ein Aufnahmestopp trotz der großen Mannschaft keine Lösung. „Mir ist es wichtig, niemanden nach Hause zu schicken“, sagt er. Er wolle jedem Kind, das Spaß am Fußball hat, die Möglichkeit geben, in einem Verein zu trainieren.