Hintergrund: Wenn die Wehrhahn-Linie im Herbst 2015 in Betrieb geht, eröffnen sich für zwei zentrale Verkehrsachsen in der südlichen Innenstadt neue Perspektiven: in der Friedrich- und Breite Straße Richtung Norden sowie in der Kasernen- und Elisabethstraße Richtung Süden entfallen dann die Straßenbahngleise. Dies ermöglicht einen neuen Zuschnitt. Erste Ideen für die Neugestaltung hat OB Dirk Elbers gestern vorgestellt.

Für die Friedrichstraße ist demnach eine überbreite Fahrbahn für den Autoverkehr vorgesehen: Mit fünf Metern ist sie so breit, dass zwei Fahrzeuge nebeneinander fahren können. Da sich die Autos den Platz nicht mehr mit Bahnen teilen müssen, dürfte sich die Kapazität eher erhöhen — wenigstens aber gleich bleiben. Laut Verkehrsdezernent Stephan Keller passieren täglich 11 000 bis 16 000 Fahrzeug diese zentrale Innenstadtachse.

Durch eine Reduzierung der Parkplätze (ihr Wegfall wird durch neue Schrägparkplätze in der Elisabethstraße kompensiert), sind größere Flächen an den Straßenrändern möglich. Die Rede ist von einem multifunktionellen Bereich, der jeweils sechs bis sieben Meter breit ist und Platz für Fußgänger bietet und abwechselnd — etwa wie auf der Lorettostraße — auch einige Parkplätze sowie Flächen für Grün, Stadtmöblierung und Außen-Gastro.

Wichtig für alle Radler: Auf beiden Achsen sollen auf der ganzen Länge zwischen Altstadt und Bilk 2,50 Meter breite Radwege angelegt werden. „Wir sagen Ja zum Auto, sehen aber auch, dass die Bedarfe beim Radverkehr steigen. Dem wollen wir Rechnung tragen“, erklärt Elbers.

Die Verkehrsplaner wollen nun zunächst mit ihren Ideen in die Bürgerbeteiligung gehen. Eine Diskussionsveranstaltung für alle findet am Montag, 17.30 Uhr, im Stadtteilzentrum an der Bachstraße 145 statt, wenn es in der Dialogreihe zur Verkehrsentwicklung um das Thema Innenstadt geht. Weitere Diskussionsrunden mit Anliegern sollen folgen. Ab 2014 soll dann detailliert geplant werden, ab 2015 wird gebaut.