Jugendliche forschen mit Haaren und Gartenkresse
Beim Regionalausscheid „Jugend forscht“ sind Düsseldorfer Schüler mit ungewöhnlichen Experimenten vertreten.
Düsseldorf. Wie reagiert Gartenkresse auf Reinigungsmittel? Isolieren Haare so gut wie Styropor? Die Themen für den „Jugend-forscht“-Regionalwettbewerb am Mittwoch, 20. Februar, sind weit gefächert. Insgesamt 13 Düsseldorfer Forschergruppen aus den Klassenstufen 8 bis 13 werden dabei in sieben Fachgebieten ihre Themen vorstellen. „Vormittags werden die Projekte einer 30-köpfigen Jury und nachmittags interessierten Besuchern vorgestellt“, sagt Wettbewerbsleiter Rainer Linden. „Und dabei ist nicht nur die Themenauswahl erstaunlich, auch ist es immer beeindruckend zu sehen, wie sicher und souverän die jungen Leute im Laufe des Tages bei der Präsentation ihrer Projekte werden.“
Desiree Acker von der Dieter-Forte-Gesamtschule stellt beispielsweise ihr Thema „Gartenkresse unter Giftstoffen“ im Fachgebiet Biologie vor. „Ich wollte gern etwas mit Pflanzen machen, und da wir gerade die Ökosysteme in der Schule hatten, hat sich dieses Thema angeboten“, erzählt die 17-Jährige, wie sie auf die Idee für ihr Thema kam. Zwei Wochen lang hat sie Kresse ausgesät, um diese anschließend mit verschiedenen Chemikalien zu begießen. „Ich habe einfach verschiedene Reinigungsmittel und Öle aus dem Haushalt genommen, um einen Chemieunfall zu symbolisieren und war erstaunt, dass wirklich alle Aussaaten nach nur einem Tag eingegangen waren.“
Auch der Biologielehrer Holger Klaßmann ist von der Arbeit seiner Schülerin überzeugt. „Sie hat sehr selbstständig gearbeitet und sowohl der Anstoß als auch die Forschungsrichtung kamen von ihr selbst.“ Während der Forschungsarbeit hat der Lehrer Desiree nur Rückmeldungen zu den Versuchsansätzen gegeben und ihr Fachliteratur empfohlen, wie sie den Versuch aufbauen kann.
Ein anderes Düsseldorfer Thema kommt vom Freien Christlichen Gymnasium: Der 17-jährige Torsten Simon hat dafür untersucht, ob Haare besser isolieren als Styropor. „Da die Rohstoffe für Styropor nicht nachwachsen, habe ich mir überlegt, welche Alternative es geben könnte“, sagt er. Da Tiere hervorragend durch ihr Fell geschützt sind und auch einige Menschen im Winter gern tierische Felle tragen, kam ihm die Idee mit den Haaren. Und tatsächlich — der Isolierungsgrad ist nicht kleiner als bei Styropor. Um ihn zu messen, hat der Schüler zwei ineinanderpassende Boxen gebaut und dazwischen unter anderem Haare oder Styropor gelegt. „Ich habe die Versuche jeweils eine Nacht lang bei minus 20 Grad im Tiefkühlschrank realisiert und bin bei Styropor und Haaren auf dieselben Werte gekommen“, sagt er. „Nur das Gewicht der Haare ist natürlich höher als das von Styropor“, so der 17-Jährige. „Aber die Lösung für das Problem müsste dann die Industrie ausknobeln.“
Insgesamt gibt es 35 Forschergruppen aus der Region, die ihre Ergebnisse in den Sparten „Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“ vorstellen. Von 14.30 bis 16.30 Uhr sind die Arbeiten am 20. Februar in der Turbinenhalle der Stadtwerke am Höherweg 100 für jedermann zu besichtigen.