Die Frau mit dem 911er

Autofan Petronella Jacobs ruft am Freitag den ersten Porsche-Club Düsseldorfs ins Leben.

Düsseldorf. Petronella Jacobs parkt mit Schwung ein - sie lächelt. Zufrieden sitzt sie in ihrem Porsche, freut sich über den Parkplatz und genießt die Blicke. Ob sie aufs Auto oder sie selbst gerichtet sind, bleibt offen.

Petronella Jacobs ist das auch nicht so wichtig. Sie steckt bis zum Hals in Arbeit. Die Chefin einer Binnenschiffswerft ruft am Freitag den ersten Porsche-Club Düsseldorf ins Leben. Für sie eine Herzenangelegenheit. Das Motto: "Wir geben Gas und bewegen etwas - nicht nur mit dem Auto."

"Mit Freunden kam ich auf die Idee, einen solchen Club zu gründen", erklärt Jacobs. Das ist acht Wochen her. "Da haben wir das Turboprogramm eingelegt." Denn sie war mehr als überrascht, als sie erfuhr, dass es gerade in Düsseldorf keinen gibt. "Das kann nicht sein, dachte ich. Das muss ich ändern." Gedacht, getan: am Freitag geht’s los.

"Natürlich möchten wir keine Machos oder statusbewusste Porschefahrer mit dem Club ansprechen", betont die Mutter zweier Kinder. Eher stellt sie sich Mitglieder aller Generationen vor. "Es muss einfach passen. Porschefahrer gehören eigentlich alle einer großen Familie an", erklärt sie. Doch gibt es in jeder Familie schwarze Schafe. Deswegen werde es eine Art Probezeit geben, bevor man fest aufgenommen wird.

"Mit den Mitgliedsbeiträgen möchten wir tolle Events wie Wochendtripps auf die Beine stellen, aber natürlich auch Gutes tun", betont sie. Einen anderen Club als Vorbild gebe es nicht - allerdings wünsche man sich einen regen Austausch.

Bis auf einige Jahre fuhr die Unternehmenschefin in ihrem Leben immer Porsche. "Als mein Sohn auf die Welt kam, wusste ich nicht, wohin mit dem Buggy", erinnerst sie sich. Also musste Jacobs kurze Zeit "fremdfahren". Jetzt wo die Kinder aus dem Haus sind, hat sie auch wieder einen kleinen Schwarzen.

"Ich schätze an dem Wagen gar nicht unbedingt die Geschwindigkeit, sondern eher die Sicherheit und den Komfort." Fragt man sie nach der PS-Zahl, muss sie auch erst einmal länger überlegen - sie mag keine Raser. Doch muss sie dann doch zugeben, ihr Gefährt auch schon mal auf 280 gebracht zu haben.

So kurz vor dem Start ihres Clubs ist sie ein wenig nervös: Die ersten zwei Mitglieder hat sie aber bereits. Ihr Sohn und ihre Tochter fahren beide einen Porsche.