Rauchverbot-Prozess endet mit Bußgeld

Meerbar-Chef muss 100 Euro zahlen. Ein Gast hatte sich wiederholt beschwert.

Düsseldorf. Bernd F. (Name geändert) ging mit seinen Freunden gerne im Hafen aus. Das edle Interieur der Meerbar am Zollhof gefiel dem 35-Jährigen. Der Qualm der Raucher aber verdarb ihm die Laune. "Ich wunderte mich, dass dort ungeniert geraucht wurde, obwohl es keine Trennwand zwischen Raucher- und Speisebereich gibt", sagte er am Donnerstag vor Gericht.

Am Eingang habe er weder ein Raucherclub-Schild gesehen noch sei nach einem Raucherclub-Ausweis gefragt worden. Zweimal schrieb er das Ordnungsamt an, beschwerte sich über das unkontrollierte Qualmen. Das Amt kam der Aufforderung nach, verschickte Bußgeldbescheide über 100 Euro und 300 Euro.

Der Geschäftsführer Konstantinos Karabatziakis (43) erhob Einspruch und zog vor Gericht. Er ist überzeugt, dass es sich bei der Anzeige um eine persönliche Abneigung gegen ihn handelt. Warum meide der Gast den Laden nicht, wenn er sich doch vom Qualm belästigt fühlt? "Das wäre ein Verschließen der Augen vor dem Gesetz", antwortete Bernd F. knapp. Außerdem sei das Lokal ein beliebter Treffpunkt seiner Bekannten.

Laut Bußgeldbescheid gegen Konstantinos Karabatziakis habe das Ordnungsamt tatsächlich Kontrollen vermisst, die Raucher auf ihre Mitgliedschaft im Raucherclub prüfen. Auch das vorgeschriebene Schild, das die Bar als Raucherclub ausweist, sei schlecht zu erkennen gewesen. Karabatziakis wies die Vorwürfe von sich: Eine externe Firma kontrolliere Gäste auf ihre Raucherclub-Mitgliedschaft.

Der Speiseraum im hinteren Bereich des Lokals sei Nichtraucherzone. Gäste im Speisebereich spürten von dem Qualm im Loungebereich nichts. Karabatziakis: "Es kann sein, dass der Raucherclub-Aufkleber an der Tür vom Regen durchweicht war. Wir haben ihn mittlerweile ausgetauscht."

Der Richter stellte eines der Verfahren gegen den Gastronom ein. Karabatziakis muss jetzt 100 Euro zahlen. Er will die Kontrollen am Eingang verschärfen. "Sonst habe ich alles richtig gemacht", ist er sich sicher. Bernd F. wird die Meerbar künftig nicht mehr besuchen. Karabatziakis verhängte ein Hausverbot und schickte den Brief an den Arbeitgeber des Gastes.