Die Jonges wollen sich verjüngen

Neuer Vorstand hat die Arbeit aufgenommen. Ein Ziel: 3000 Mitglieder stark werden.

Düsseldorf. Der neue Jonges-Vorstand rund um Baas Wolfgang Rolshoven steht — und legt sofort los. Am Mittwoch hat sich der 67—Jährige zu einer ersten Lagebesprechung mit seinen beiden Stellvertretern, Reinhold Hahlhege und Wolfgang Nieburg, getroffen. Ziel des Trios ist es unter anderem, das durch die Querelen in den vergangenen Monaten beschädigte Ansehen des Vereins wieder herzustellen.

Ganz oben auf der Liste steht die Feier zum 80. Jubiläum des Vereins. Eine mögliche Idee: Den Geburtstag mit den Feierlichkeiten zu 725 Jahre Düsseldorf verknüpfen. Darum will sich ab jetzt Hahlhege kümmern. Er lebt seit mehr als 30 Jahren in Düsseldorf und ist seit zweieinhalb Jahren Mitglied der Jonges. Der 61-Jährige hat ein Ingenieurbüro und ist verheiratet. Warum er nicht schon länger ein Jonges ist? „Weil ich früher dachte, dass es ein verstaubter Verein wäre“, sagt er.

Weitere Schritte hin zu einer Verjüngung des Vereins wollen alle drei unbedingt machen. Unter anderem werden zwei der momentan vier ruhenden Tischgemeinschaften zum Leben erweckt. „Ich habe da bereits Anfragen. Das Durchschnittsalter liegt bei 28“, sagt Rolshoven.

Mit der Unterstützung seines zweiten Vizebaas, Wolfgang Nieburg, will Rolshoven mehr Bewusstsein für die Denkmalpflege in der Stadt schaffen. Der 55-jährige Nieburg ist im Trio der einzige echte Düsseldorfer Jung. Seit mehreren Generationen gibt es nur gebürtige Düsseldorfer in der Familie. Er ist promovierter Psychologe, arbeitet bei der Stadt, hat zwei Kinder und lebt in Golzheim. Neben der Klimaanlage für den Henkel-Saal, die 2013 eingebaut werden soll, hat Rolshoven für seine vorläufige Amtszeit von drei Jahren ein ganz besonderes Ziel: „Ich möchte, dass der Verein wieder 3000 Mitglieder hat.“

Im Mai war der gesamte Jonges-Vorstand zurückgetreten, nachdem es Ärger um Baas Detlef Parr gegeben hat. Ihm wurde vorgeworfen, Vorstandsbeschlüsse missachtet und den geschäftsführenden Vorstand nicht ausreichend an der Vereinsführung beteiligt zu haben. Auch mit der Einführung von Rolshoven und Dietmar Schönhoff hatte das Theater kein Ende. Die beiden haben sich einen unschönen Wahlkampf geliefert. „Das war Wahlkampf à la Amerika. Jetzt ist es beendet“, sagt Rolshoven.