Quartiersgarage teurer: Ex-Chef wehrt sich gegen Vorwürfe
Der Bau kostet 17 statt 13 Millionen Euro, der ehemalige Vorstand Pröpper steht in der Kritik.
Düsseldorf. Vier Millionen Euro teurer als geplant und auch etwas verspätet kommt die neue Quartiersgarage in Oberkassel. Die Schuld daran geben manche im Rathaus dem ehemaligen Alleinvorstand der städtischen Bautochter IDR, Heinrich Pröpper. Er habe die Finanzierung und die technischen Bauabläufe falsch geplant, hieß es jüngst nach einer Sitzung des Aufsichtsrates. Folge: Der Bau werde ein finanzielles Desaster.
Hintergrund: Zunächst waren Kosten von 13 Millionen Euro geplant. Noch in Pröppers Zeit stiegen sie auf 15 Millionen. Der ehemalige IDR-Chef betont, dass diese Kostensteigerung in der monatlichen Betrachtung durch eine günstigere Finanzierung kompensiert worden sei. Die weitere Kostensteigerung seit dem Ende seiner Amtszeit Anfang des Jahres könne er sich nicht erklären, sagte er auf WZ-Anfrage.
Das Problem ist, dass die Garage bei den jetzigen Kosten nicht ohne Verlust an einen privaten Investor weiterverkauft werden kann. Auch die Suche nach einem Betreiber ist schwierig, weil die angenommenen Erlöse womöglich nicht reichen für einen kostendeckenden Betrieb.
Pröpper hält dagegen: „Die Tiefgarage war politisch gewollt. Und es war von Anfang an klar, dass eine hohe Rendite, mit der private Investoren rechnen, bei einem so aufwändigen Tiefbau nicht zu erwirtschaften ist. Aus dem Grund hat ja auch die IDR den Bau übernommen.“ Er sei davon überzeugt, dass langfristig ein kostendeckender Betrieb durch die IDR möglich sei.
Vorwürfe, es sei ein zu teures Bauverfahren gewählt worden, weist er ebenfalls zurück: „Die gewählten technischen Lösungen waren nicht teurer als alternative Varianten.“ Er betont: „Es geht hier um mein fachliches Renommee — und darum werde ich kämpfen.“ RS/ujr