Die Ulmer Höh’ zieht um – an nur einem einzigen Tag
Das neue Gefängnis nimmt Gestalt an. Das Datum für den Einzug steht schon: Am 3. Februar 2012 ist es so weit.
Düsseldorf. Die Mauer rund um das neue Gefängnis steht schon. Das Datum für den Einzug auch: Am 3. Februar 2012 will Anstaltsleiter Bernhard Lorenz die Zelte in der Ulmer Höh’ abbrechen und mit etwa 500 Inhaftierten den Weg in den Neubau auf Ratinger Gebiet antreten.
"Wir wollen den Umzug an nur einem Tag bewerkstelligen", sagt Lorenz. Schon jetzt ist eine Mitarbeiterin des Neubau-Planungsteams in der JVA mit dem "Umzugsmanagement" befasst.
Der Ablauf steht bereits fest. Um 5.30 Uhr werden am Tag des Umzugs die ersten Omnibusse an der Ulmenstraße vorfahren. Immer fünf Busse mit je 29 Häftlingen fahren dann in Kolonnen zum Neubau und zurück. "Jeder Inhaftierte nimmt sein Handgepäck und seinen Fernseher selbst mit", erklärt Lorenz. Das restliche Hab und Gut werde schon zuvor in die neue JVA Düsseldorf transportiert.
"Die Herausforderung ist, dass wir bis zum Morgen des 3. Februar den vollen Betrieb in der Ulmer Höh’ gewährleisten müssen - und am Abend den vollen Betrieb im Neubau", sagt Lorenz. Deshalb laufen auf der Baustelle schon jetzt erste Praxistests mit Bediensteten von der Ulmenstraße.
Mit der Stoppuhr etwa wird dort geprüft, wie viel Zeit die Mitarbeiter für bestimmte Wege auf dem Gelände benötigen. Die Ergebnisse haben unter anderem Auswirkungen auf die Personalplanung. Denn die Ulmer Höh’ hat derzeit 250 Mitarbeiter - das neue Gefängnis auf 125.000 Quadratmetern wird allerdings 400 bis 420 Bedienstete brauchen.
Und die müssen geschult werden. Im Mai 2011 will Anstaltsleiter Lorenz mit der Einrichtung der JVA beginnen. Ab Sommer soll es dann Training für die Mitarbeiter geben, die mit modernster Technik umgehen werden.
Allein für die rund 5.000 Quadratmeter Werksfläche - die Ulmer Höh’ hat derzeit rund 450 Quadratmeter - gebe es ein Detektionszentrum "wie am Flughafen", durch das die Häftlinge am Ende ihres Arbeitstages geschickt werden. Lorenz: "Wir ziehen von einer Hütte in ein Hochhaus und technisch gesehen vom 19. ins 21. Jahrhundert."
Auch die kleineren Gefängnisse aus Duisburg und Oberhausen sollen in den Neubau einziehen. Wann deren Häftlinge nachkommen, sei allerdings noch nicht geklärt.