Düsseldorf-Oberkassel Diese Tonnenbauern können spurten
Mit Niels Maisch und Franzi Unzeitig führen zwei Sportler das närrische Zepter.
Düsseldorf. Die Niederkasseler können sich schon jetzt auf einen sportlichen Höhepunkt beim Tonnenrennen am 26. Februar freuen, denn als Tonnenbauern treten zwei Sportskanonen an: Die 26-jährige Franzi Unzeitig spielt gegenwärtig in der Bundesliga beim Hallenhockey. Ihr Tonnenbauer Niels Maisch kann auch einige Pluspunkte im Sport in die Waagschale werfen. Der 44-Jährige, der aus Hannover stammt, war ein erfolgreicher Regattasegler, 1985 bis 1993 durchgängig Mitglied im deutschen Team bei Welt- und Europameisterschaften in verschiedenen Bootsklassen. Man kann fast schon davon ausgehen, dass Franzi und Niels mit der Schürreskarre auf dem Niederkasseler Parcours die Nase vorn haben werden.
Obwohl Franzi seit zwei Jahren bei Bayer Leverkusen spielt, lässt sie die Mannschaft des DHC nicht hängen. Sie hatte schon mit sechs Jahren ihr erstes offizielles Hockeytraining am Seestern, wurde Deutsche Vizemeisterin, zweimal Vierte bei Deutschen Meisterschaften und trainiert weiterhin den Nachwuchs im DHC. In Wuppertal studiert sie Sport und Geografie, um Lehrerin zu werden. Im linksrheinischen Brauchtum ist die flotte Studentin bestens bewandert: 2001 war sie Kindertonnenbäuerin und vor acht Jahren Jungschützenkönigin.
Ihr Tonnenbauer Niels Maisch, Jahrgang 1972, gehört seit 2010 zur Tonnengarde. Auch hier gibt es ein Kuriosum: Seine Frau Uasa Katharina war im letzten Jahr Tonnenbäuerin. Wegen der beiden kleinen Kinder hatten die beiden die Regentschaft gesplittet. Vor einem Jahr sei er noch gar nicht bereit gewesen, Tonnenbauer zu werden, erklärte er am Sonntag. Er ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht, seit 2011 Partner der Schröder Fischer Kanzlei, die darauf spezialisiert ist, Unternehmen zu strukturieren oder zu sanieren. Es versteht sich, dass die Kinder in der Kindertanzgarde aktiv sind.
Das Kindertonnenbauernpaar Phil Becker und Marielle Rosalie Lederer kennt sich seit dem Vorkindergarten und der Grundschule. Phil ist in der vierten Generation Fortuna-Fan, sein Großvater war immerhin Deutscher Meister. In dieser Saison tauscht er gern den Hockeyschläger gegen das Schlagfass. Seine ersten Klompen hatten die Größe 27, jetzt trägt er die Schuhgröße 39.
Marielle, die Sonntag im schicken weißen Fellmantel zum Empfang aufkreuzte, ist die kleine Schwester des Kindertonnenbauern Maximilian. Sie trainierte beizeiten den Spagat, um auf jeden Fall in der Kindergarde aufgenommen zu werden. Sie liebt außerdem Ballett, spielt Tennis, fährt wie der Kindertonnenbauer Ski und surft im Sommer. Wenn es nach ihr geht, wird sie Zuckerbäckerin und eröffnet einen Bonbonladen, während sich der Kinderbauer schon als Koch sieht.
Diese vier närrischen Majestäten werden am 14. Januar in der Aula des Comenius-Gymnasiums gekürt.