Impfpflicht in Düsseldorf Einrichtungen melden 2712 ungeimpfte Mitarbeiter

Düsseldorf · Den Mitarbeitern in Kliniken und Praxen drohen wegen der Impfpflicht Sanktionen.

Ungeimpfte sollen laut Impfgesetz nicht mehr in sensiblen Bereichen wie der Krankenversorgung arbeiten dürfen.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Impfbereitschaft in Düsseldorfer Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen ist hoch, teilweise liegen die Impfquoten bei gut 98 Prozent. Dennoch mussten nun viele Einrichtungen tätig werden, um dem Gesundheitsamt die Mitarbeiter zu melden, die keinen Impfnachweis und kein ärztliches Attest vorgezeigt haben.

Demnach haben 161 Einrichtungen Meldung erstattet, 90 aus dem Bereich Krankenhaus und Praxen, 71 aus der Pflege, wie ein Stadtsprecher auf Anfrage mitteilt. „Bis zum Tagesablauf des 31. März 2022 wurden dem Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf 2712 Personen gemeldet“, heißt es. Diese sollen nun angeschrieben und aufgefordert werden, den Nachweis nachzureichen. Ansonsten drohen Betretungs- und Arbeitsverbote.

Seit Mitte März gilt die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht für Personal in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen und Praxen. Wer nicht vollständig gegen Corona geimpft ist und keine ärztlichen Gründe dafür glaubhaft machen kann, soll in diesen Bereichen nicht mehr arbeiten dürfen.

Im Düsseldorfer Gesundheitsamt sind 20 Mitarbeiter dafür abgestellt, das Gesetz umzusetzen. Doch bis es tatsächlich zu einer Sanktion wie einem Betretungs- oder sogar Arbeitsverbot kommen könnte, kann noch einige Zeit vergehen. Denn in der Behörde will man, so wie es das Gesetz vorschreibt, jeden Fall einzeln prüfen. „In allen Fällen ist grundsätzlich im Rahmen von Ermessensentscheidungen zu prüfen, ob ein Tätigkeits- und/oder Betretungsverbot ausgesprochen wird“, sagt der Stadtsprecher. Dazu würden dann nicht nur die Beschäftigten angehört, sondern auch die Einrichtungen, „um eine auf den Einzelfall bezogene Entscheidung treffen zu können“.

Das liegt ganz im Interesse der Einrichtungen, denn angesichts der Personalnot ist jeder Mitarbeiter, der ausfällt, schmerzhaft. Zurzeit machen den Krankenhäusern etwa die vielen Fälle zu schaffen, bei denen sich Mitarbeiter in Isolation oder Quarantäne begeben mussten. In den vergangenen Monaten hatten viele Kliniken kontinuierlich Hebel in Bewegung gesetzt, um noch die letzten ungeimpften Mitarbeiter zu einem Umdenken zu bewegen, hatten Gesprächs- und Impfangebote unterbreitet. Die Hoffnung, dass der Totimpfstoff Novavax die Situation verbessern würde, bewahrheitete sich nicht.

Bei den 2712 Personen könnte es zudem nicht bleiben. Denn wegen technischer Probleme beim Meldeportal des Landes wurde die Einreichfrist für Einrichtungen verlängert. Noch bis Dienstagnacht können Einrichtungen ihre Mitarbeiter melden.