Er war 30 Jahre in der Bezirksvertretung 9 Bundesverdienstkreuz für Heinz-Leo Schuth

Düsseldorf · Der 80-Jährige wurde für sein langjähriges Engagement im Rathaus mit dieser besonderen Auszeichnung gewürdigt.

OB Stephan Keller (r.), Heinz-Leo Schuth (M.) und seine Ehefrau Edith Schuth.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf

(rö) Oberbürgermeister Stephan Keller hat am Freitagmittag im Rathaus in der Innenstadt das Bundesverdienstkreuz an Heinz-Leo Schuth überreicht. Der 80-Jährige hatte sich unter anderem viele Jahre ehrenamtlich in der Bezirkspolitik engagiert. Gerademal 300 Bürger bekommen in diesem Jahr das Bundesverdienstkreuz überreicht; alleine schon das zeigt, wie der gebürtige Werstener in vielen Jahren in seinem Stadtteil und im Düsseldorfer Süden Spuren hinterlassen hat.

Ihm zu Ehren gab es auch ein musikalisches Ständchen von Mitgliedern des Kirchenchores „Neue Wege“ der Werstener Franz-von-Sales-Kirche. Im Original heißt das Lied „Du bes Kölle“, doch umgetextet wurde es zu „Du bes Wäschte“. Und so wurde dabei auch besungen, dass Heinz-Leo Schuth in 15 Vereinen wirkte, bei den Martinsfreunden, den Werstener Schützen, der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath und den Werstener Jonges, deren Baas er über mehrere Jahre war.

In seinem aktiven Erwerbsleben war Schuth Kaufmann im Bereich Marketing und im Vertrieb der Rheinbahn. In die CDU trat er 1970 ein und bekleidete für die Christdemokraten im lokalen Politgeschehen diverse Ämter: 27 Jahre (bis 2002) war er stellvertretender Vorsitzender beziehungsweise Vorsitzender im CDU-Ortsverein Wersten.

Ein Wunsch war Schuth in seiner ehrenamtlichen Dienstzeit an der Spitze der Bezirksvertretung 9 jedoch nie erfüllt worden. Erst nach dem Ende seiner 15-jährigen Amtszeit hatte der Stadtrat dann 2015 befürwortet, dass aus dem sperrigen Titel Bezirksvorsteher der Bezirksbürgermeister wurde. Er sei ja schließlich kein Stationsvorsteher bei der Bahn, hatte er im Scherz dazu immer ausgeführt.

Aber an seinem Engagement für den Stadtbezirk, der die Stadtteile Wersten, Holthausen, Itter, Himmelgeist, Hassels, Reisholz, Benrath und Urdenbach umfasst, hat seine Bezeichnung keinen Abbruch getan. Das Werstener Original saß 30 Jahre für die CDU in der BV. Am 20. Oktober 1999 hatte er das Ehrenamt von Peter Milles (SPD) übernommen – bei der damaligen Kommunalwahl hatten die Genossen die Mehrheit im Stadtteilparlament an die CDU verloren. Damals sagte Schuth in seiner Einstandsrede: „Die Argumente der politisch Andersdenkenden sollten angehört und nicht gleich abgewürgt werden.“ Und daran hat er sich selbst all die Jahre gehalten. Und noch immer gilt er vielen Weggefährten als Ratgeber. Bis heute hat die CDU im Stadtteilparalament übrigens die meisten Sitze und stellt den Bezirksbürgermeister. Auf Schuth folgte nach der Wahl 2014 Karl-Heinz-Graf.

Heinz-Leo Schuth war sichtlich gerührt, dass so viele in die Innenstadt gekommen waren, um ihn und sein Engagement zu würdigen. Sogar seine in den USA lebende Tochter war für den besonderen Ehrentag ihres Vaters in die alte Heimat geflogen. In seiner unnachahmlichen Art erzählte der 80-Jährige Anekdoten. Das sind die vielen Weggefährten ja schon lange von ihm gewohnt. So hieß es aus den Reihen des Publikums auch liebevoll geflüstert: „Die nachfolgenden Sendungen verzögern sich.“ Aber jemandem wie Heinz-Leo Schuth hört man immer noch gerne zu.