Kampagne in Düsseldorf vorgestellt Caritas setzt sich ein für „Klimaschutz, der allen nutzt“

Wersten · .

Im „Wertvoll“ wurde die neue Caritas-Kampagne vorgestellt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(mbo) Mitglieder der Caritas forderten kürzlich bei einem Treffen im Sozialkaufhaus „Wertvoll“ in Wersten eine sozial gerechtere Klimapolitik. Der Wohlfahrtsverband rückt die globale Erwärmung mit einer neuen Kampagne in den Fokus. Frank Johannes Hensel, Kölner Diözesan-Caritasdirektor, stellte diese in den Räumen des „Wertvoll“ vor. Das Motto der bundesweiten Kampagne lautet „Für Klimaschutz, der allen nutzt“.

„Der Klimafußabdruck der einkommensstärkeren Haushalte übersteigt den der ärmeren um das Fünfzehnfache“, sagte Hensel. Menschen, die vergleichsweise wenig zur Erderwärmung beitragen würden, seien zudem häufig sehr stark von dieser betroffen. So nannte er als Beispiel Pakistan – in dem Land gab es zuletzt Überschwemmungskatastrophen und Dürren.

Im Mittelpunkt der Caritas-Kampagne steht die fiktive Jenny. Sie soll dem Verband zufolge erklären, „weshalb ärmere Menschen von einem sozial gerechten Klimaschutz profitieren“. Mit bundesweiten Kampagnen will die Caritas jedes Jahr die Situation von Menschen beleuchten, die es schwer haben, die oft hinten anstehen oder ganz vergessen werden.

Auf seiner Webseite fordert der Deutsche Caritasverband im Rahmen der Kampagne unter anderem einen besseren und günstigeren öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und energetische Sanierungen von Sozialwohnungen. „Bis 2030 wollen wir klimaneutral sein“, sagte Hensel in Wersten. In ganz Deutschland sollen Klimaschutzmanager eingestellt werden, die die Einrichtungen der Caritas beraten. Dann gehe es zum Beispiel um technische Ausrüstung oder darum, eine Klimabilanz aufzustellen, so Hensel.

„Soziale Kaufhäuser sind Klimaschützer“ steht auf einem Flyer. Das „Wertvoll“ an der Harffstraße sei ein zu der Kampagne passender Ort, sagte Hensel. Auf 4800 Quadratmetern werden Spenden von Kleidungsstücken, Möbeln und Haushaltsgeräten entgegengengenommen und verkauft. Auch Neuware, zum Beispiel Matratzen, gehören zum Sortiment. Menschen mit geringem Einkommen erhalten Rabatte. Es gibt eine eigene Schreinerei und eine Textilwerkstatt, in der Ware aufbereitet oder umgestaltet wird.

Aus Außenwänden eines alten Schranks habe er erst kürzlich ein neues Regal erstellt, sagte Waldemar Neuwirth. Er ist seit zwei Monaten in der Schreinerei des „Wertvoll“ beschäftigt. Die Zahl der Kunden sei zuletzt angestiegen, sagte René Trenz, Leiter des Sozialkaufhauses und Fachbereichsleitung Gesundheit, Gefährdetenhilfe und Berufliche Integration bei der Caritas. „Und es ist breiter geworden“, so Trenz. „Es kommen immer mehr Menschen, die einfach den Grundgedanken unterstützen“.