Karneval in Düsseldorf Dank Glasverbot: Keine Verletzten an Rosenmontag

Düsseldorf · Wenige Störer, kaum Verletzte: Polizei und Rettungsdienst haben eine positive Bilanz gezogen. Verschärft wurden die Kontrollen zum Jugendschutz.

Friedliches Treiben in Düsseldorf: Die Stadt zieht eine positive Bilanz nach Rosenmontag.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Polizei, Ordnungsamt und Rettungsdienst haben einen friedlichen Rosenmontagszug begleitet – Zwischenfälle und Verletzte gab es nur wenige. Die Polizei war in diesem Jahr mit so vielen Einsatzkräften vor Ort wie wohl noch nie zuvor, die Rede war von einer fast vierstelligen Zahl. Die Polizisten erteilten Platzverweise an lediglich 23 Personen, beim letzten Rosenmontagszug 2020 waren es noch 40 Fälle. In beiden Jahren mussten vier Personen in Gewahrsam genommen werden. Nach dem Zug war der Einsatz der Polizei aber noch nicht vorbei. Anschließend zog es viele Jecken zum Feiern in die Altstadt – auch dort waren Hunderte Beamte im Einsatz.

Auch die Stadt hat eine vorläufige Bilanz für das Treiben an Rosenmontag gezogen – das blieb für den Rettungsdienst weitgehend ruhig und brachte nur wenige Verletzte hervor. Die Zahl der Rettungseinsätze blieb auf dem üblichen Niveau. Bis 15.30 Uhr zählte die Stadt 188 (2020: 190) Einsätze im gesamten Stadtgebiet, davon nur 24 am Rosenmontagszug, vor drei Jahren waren es in diesem Zeitraum noch mehr als doppelt so viele. Meist ging es um kleinere Verletzungen, Herz-Kreislauf-Probleme oder Unwohlsein durch zu viel Alkohol. 13 Jecken (2020: 23) mussten ins Krankenhaus transportiert werden. Bis zum Nachmittag hat sich niemand an Glasscherben verletzt, vor drei Jahren gab es drei Patienten mit Schnittverletzungen.

Das Ordnungsamt war mit etwa 300 Kräften (2020: 260) im Einsatz, dazu zählten auch private Sicherheitsleute an den 16 Kontrollstellen zur Glasverbotszone. Die meisten Besucher hätten aber erst gar keine Glasflaschen mitgebracht, heißt es. Die wenigen, die von dem Verbot nichts wussten, konnten ihre Getränke in Becher umfüllen.

Verschärft hatte die Stadt ihre Kontrollen zum Jugendschutz: Bis zum Nachmittag kontrollierten die Einsatzkräfte 213 junge Leute (2020: 38). 58 Jugendliche (2020: 28) vernichteten freiwillig den Alkohol, 32 Minderjährige (2020: 10) wurden beim Rauchen erwischt. Von Altweiber bis Rosenmontag ist die Zahl der Jugendschutzkontrollen somit auf 492 gewachsen (2020: 147). Neun hilflose Minderjährige wurden von Sanitätern behandelt.

Die Stadt hatte zusätzlich 500 Toi­letten, hauptsächlich Pissoirs, aufgestellt, um Wildpinkeln zu verhindern. An allen Karnevalstagen wurden dennoch 136 Wildpinkler (2020: 55) erwischt, davon vier an Rosenmontag. Sie müssen nun mit hohen Geldbußen rechnen, diese liegt mit Gebühren bei mehr als 180 Euro. Auch einigen Falschparkern droht eine hohe Rechnung: Das Ordnungsamt hat 140 Autos (2020: 100) am Zugweg gezählt, davon mussten 105 (2020: 78) abgeschleppt werden.

Der Tulpensonntag aus Sicht der Düsseldorfer Feuerwehr: In den Erste-Hilfe-Bereichen betreuten und behandelten die Sanitäter bis in den späten Abend 103 (2020: 23) Menschen. Davon mussten zur weiteren medizinischen Behandlung 48 Patienten (2020: 19) in ein Krankenhaus transportiert werden. Durch Glasscherben wurden fünf Menschen verletzt (2020: 3). Neun Jugendliche mussten (2020: 8) aufgrund von zu viel Alkoholkonsum behandelt werden.

(veke)