Das Konstrukt weicht wegen der Umgestaltung des Heinrich-Heine-Platzes Musikpavillon kommt doch nicht nach Garath

Düsseldorf · Der Antrag der Grünen fand in der Bezirksvertretung keine Mehrheit. Der Widerspruch war einhellig.

Der Musikpavillon aus den 1980er Jahren wird gerade am Heinrich-Heine-Platz abgebaut.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(rö) Das war deutlich: Bei der Abstimmung des Antrags der Grünen aus der Bezirksvertretung (BV) 10 stimmten in der Sitzung für deren Idee, den ausgemusterten Musikpavillon vom Heinrich-Heine-Platz in den Garther Schlosspark zu holen, nur die drei Grünen-Vertreter. Überraschend kam für Cordula Klahn, Anke Nübold und Uwe Warnecke, wie deutlich sich die anderen BV-Mitglieder dagegen aussprachen. Und das obwohl, so Fraktionssprecherin Klahn, es ja erstmal nur ein Prüfauftrag für die Verwaltung gewesen wäre: Und mitnichten sei es so, dass niemand sonst im Stadtgebiet den Pavillon wolle. Das historisch anmutende Konstrukt aus den 1980er Jahren vor dem Carsch-Haus wird gerade abgebaut und sucht eine neue Heimat, da der Platz neu gestaltet wird.

Doch ein Umsetzen in den südlichsten Stadtbezirk Düsseldorfs nun der sprichwörtliche Schnee von gestern. Allzu deutlich fielen die Redebeiträge aus. Am deutlichsten wurde Christiane Sieghart-Edel, Sprecherin der SPD-Fraktion: „Ich habe mir am Dienstag den Pavillon angesehen und kann nur sagen: Was für eine Schrottimmobilie. Das wäre eine Resteverwertung für Garath.“

Wiese, die Familien gern
nutzen, würde verschandelt

So weit wollte Corinna Mauersberger (CDU) nicht gehen. Ihre Argumentation bezog sich darauf, dass der Garather Schlosspark völlig ungeeignet sei: „Wir verschandelten uns damit eine schöne Wiese, die von Familien gerne genutzt wird.“ Und es sei ökologisch wenig nachhaltig, wenn dafür auf eine Grünfläche ein festet Fundament gebaut werden müsste. Linken-Vertreterin Angelika Kraft-Dlangamandla stieß in das gleiche Horn: „Viele Menschen gehen in den Schlosspark, um Ruhe zu finden.“ Das würde mit dem Aufstellen des Pavillons konterkariert. Alle waren sich einig, dass man den Schlosspark durch Konzerte auch anderweitig beleben könnte. Auch beim Stammtisch der BIG (Bürger- und Interessengemeinschaft Garath) sei das Thema besprochen worden, sagt Vorstandsmitglied Jürgen Meier auf Anfrage. Die erste Euphorie sei dann doch bei einigen Mitgliedern der Skepsis gewichen, ob der Pavillon dann nicht auch unliebsame Besucher in den Schlosspark anzieht.Fraglich ist, ob der Pavillon überhaupt dorthin hätte versetzt werden können: Schloss und Park wurden 1983 in die Denkmalliste der Stadt eingetragen.