Jahreswechsel in Düsseldorf Polizeiwagen mit Böllern beworfen

Düsseldorf · An das Böllerverbot wurde sich nicht überall gehalten. Auf den Rheinbrücken parkten in der Silvesternacht Autos.

Rund um dem Burgplatz war gegen Mitternacht kaum noch Platz. Viele wollten direkt am Rheinufer feiern.

Foto: Oilver Wiegand

Auf dem Weg zu dringenden Einsätzen wurden in der Silvesternacht mehrere Streifenwagen der Polizei mit Gegenständen beziehungsweise mit Böllern beworfen. Verletzt wurde von den Polizisten niemand. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, entstanden an den Streifenwagen teilweise leichte Beschädigungen.

Tatverdächtige konnten zumeist nicht ermittelt werden. In Holthausen konnte allerdings ein 48-Jähriger aufgegriffen werden, nachdem er einen Streifenwagen an einer roten Ampel mit einem Böller beworfen hatte. Die Beamten blieben unverletzt, das Fahrzeug wurde nach Angaben eines Sprechers der Polizei nicht beschädigt.

In der Altstadt gab es in der Nacht „keine herausragenden Straftaten“, wie ein Sprecher der Polizei am Neujahrsmorgen sagte. Die Innenstadt war am Rheinufer gegen Mitternacht zunächst sehr gut gefüllt. Nach etwa 20 Minuten habe es sich aber schnell geleert, sagte ein Sprecher der Polizei noch in der Nacht.

Schon gut eine Stunde vor Mitternacht bildeten sich in der Düsseldorfer Innenstadt lange Staus. Auf der Cecilienallee ging es in Richtung Innenstadt nur noch im Schneckentempo voran. Auch auf der Kaiserstraße bildete sich ein Stau, völlig chaotisch waren die Verkehrsverhältnisse rund um die Heinrich-Heine-Allee. Nicht wenige Autofahrer verbrachten Mitternacht in ihren Autos auf der Suche nach einem Parkplatz. Wer es aber in die Altstadt geschafft hatte, fand vor allem rund um den Burgplatz und das Rheinufer kaum noch eine freie Stelle.

Obwohl es in Düsseldorf kein organisiertes Feuerwerk gibt, säumten Tausende das Rheinufer. Darunter Familien mit kleinen Kindern, viele Jugendliche in größeren Gruppen und Paare, die einfach nur mit einer mitgebrachten Flasche Sekt auf das neue Jahr anstoßen wollten. In der Altstadt galt für große Teile der Altstadt Feuerwerksverbot. Um Mitternacht wurden direkt am Rhein zahlreiche Raketen in die Luft geschossen.

„Aufgrund der dichten Menschenmassen konnte nicht jedes Abbrennen von Pyrotechnik sofort unterbunden und geahndet werden“, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei. Allerdings waren Knaller eher die Ausnahme, die Stimmung blieb friedlich, größere Auseinandersetzungen waren nicht zu beobachten. Die Polizei griff ein und kontrollierte Ausweise, wenn sie jemanden direkt beim Anzünden einer Rakete beobachten konnten.

In der Nacht wurde die Stimmung einiger inzwischen deutlich alkoholisierter Altstadtgäste aggressiver. Die Zahl und Intensität der Einsatzanlässe nahm merklich zu und verblieb bis etwa drei Uhr auf konstant hohem Niveau. Immer wieder kam es zu Streitigkeiten und Körperverletzungsdelikten sowie vereinzelt gemeldeten Randalierern. Die Polizei schritt, wo immer es ging, frühzeitig ein und verhinderte so weitere Eskalationen.

Kameras waren am
Rheinufer aufgestellt

Erstmalig war eine mobile Videoanlage aus dem Landesbestand der Polizei angefordert und am Rheinufer aufgestellt worden. Die Kameras stellten eine Erweiterung der stationären Videobeobachtung in der Altstadt dar und ermöglichten in Höhe des Alten Hafens aus erhöhter Position einen Überblick auf das Geschehen entlang der Rheinpromenade. Während des Silvestereinsatzes wurden allein in der Altstadt 148 Personen kontrolliert (Vorjahr 191) und 132 (Vorjahr 99) mit einem Platzverweis belegt. Sieben Menschen wurden in Gewahrsam genommen (Vorjahr 17). Es wurden bislang 27 Körperverletzungen (Vorjahr 19) sowie 16 Taschendiebstähle (Vorjahr 20) gemeldet. Drei Verstöße im Zusammenhang mit der Waffenverbotszone wurden registriert (Vorjahr 5). Mit Knöllchen mussten Autofahrer rechnen, die gegen Mitternacht mitten auf der Oberkasseler und Kniebrücke parkten. Polizisten verteilten Strafzettel und baten die Autofahrer, die Brücke wieder frei zu machen. Die Feuerwehr wurde in der Silvesternacht zu einer Meldung an die Stralsunder Straße alarmiert. Bei Eintreffen der Kräfte stellte sich heraus, dass ein Müllcontainer in einer abgeschlossenen Müllbox brannte. Die Box wurde durch die Einsatzkräfte geöffnet und der brennende Container abgelöscht. An der Leverkusener Straße in Wersten hatte ein Balkon einer Wohnung im zweiten Obergeschoss aus noch ungeklärter Ursache Feuer gefangen. Die Flammen dehnten sich auf die Wohnung aus, drohten ebenfalls auf die darüberliegenden Balkone überzugreifen. Die Feuerwehr löschte den Brand, die Wohnung ist unbewohnbar. Die Polizei ermittelt zur Brandursache.