Jahresausblick in Düsseldorfer Bezirken Infrastruktur und Verkehr sind drängende Themen im Düsseldorfer Norden
Düsseldorf · Die Fraktionsvorsitzenden der Parteien in der Bezirksvertretung wollen sich unter anderem für bessere Straßen, zuverlässigen ÖPNV und attraktivere Stadtteilbüchereien einsetzen.
Viele Probleme, mit denen sich die Bezirksvertreter im Stadtbezirk 5 (Kaiserswerth, Kalkum, Lohausen, Stockum, Wittlaer und Angermund) im neuen Jahr beschäftigen müssen, sind schon seit Jahren Dauerthemen. „Der wachsende Bezirk benötigt dringender denn je eine verbesserte und funktionierende Infrastruktur“, erklärt Waldemar Fröhlich, Fraktionsvorsitzender der Grünen.
Die Grünen wollen deshalb unter anderem den Fokus auf den Einzelhandel in Kaiserswerth (Dreiecksparkplatz) und Angermund (Fettpott) legen, sich für noch attraktivere Stadtteilbüchereien „als Orte des gesellschaftlichen Austauschs, Kultur und Bildung“ stark machen und eine Diskussion um verbesserte Angebote für Kinder und Jugendliche in Lohausen und Stockum anstoßen, wo es aktuell noch keine Jugendeinrichtungen gibt.
Für die CDU ist der Verkehr eines der wichtigen Themen. „Zu viele Nadelöhre und verstopfte Engstellen für Autofahrer und ein zu schlecht funktionierender ÖPNV werden uns im Jahr der Fußball EM noch deutlicher treffen — hier muss dringend etwas passieren“, erklärt Fraktionsvorsitzender Norbert Biermann.
Er hofft, dass die für 2024 angekündigten neuen Bahnen für die U79 endlich zu einer Verbesserung der Situation führen werden. „Denn über Jahre hat sich da nichts getan, fallen Züge aus, sind überfüllt oder unpünktlich. So bekommt man niemanden von der Straße auf die Schiene“, sagt Biermann.
Er wünscht sich zudem die Umsetzung einer lang geforderten Mobilitätsstation am Klemensplatz und die Ausweitung des Carsharings. Aber auch das Problem von Messe- und Flughafenparkern müsse endlich angegangen werden. „Da muss es eine für die Anwohner angemessene Lösung geben, etwa mithilfe einer Parkscheibenregelung“, sagt Norbert Biermann.
Waldemar Fröhlich ist angesichts der Vielzahl von vielen noch ungelösten Problemen froh, dass 2024 zumindest die Nordleitroute als wichtige Radverbindung zwischen dem Düsseldorfer Norden und der Innenstadt in die Umsetzung gehen soll.
Fröhlich befürchtet allerdings, dass angesichts der wirtschaftlichen Rezession auch die Stadt Düsseldorf Ausgaben strecken oder bestimmte Projekte gar aufgeben müsse. „Es wird viel politisches Engagement erfordern, die angefangenen Projekte im Bereich der Infrastruktur wie die Feuerwehrwache Kaiserswerth, die Radleitroute Nord und den Grünordnungsplan fortführen zu können.“
Zumindest bei der Feuerwache, ist Biermann aber optimistischer. Nachdem dort bereits die Vorarbeiten angefangen haben, geht er davon aus, dass „die Feuerwache Kaiserswerth im neuen Jahr endlich beginnt Realität zu werden“.
Marianne Hagen (FDP) hat in der Vergangenheit bereits mehrfach Anträge gestellt, mit denen sie bei der Verwaltung auf Schäden vor allem im Pflaster rund um den Kaiserswerther Markt hingewiesen hat. „Im neuen Jahr hoffen wir, dass die Stadt Düsseldorf die vielen schadhaften Straßen und Bürgersteige instand setzt. Dann werden weniger Menschen verunfallen“, sagt Marianne Hagen.
Mit der Lösung des Dauerproblems Angermunder Baggersee hingegen ist Benjamin Tscholl (SPD) bereits zufrieden. Anfang 2024 hat Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) einen Besuch in der Bezirksvertretung angekündigt, dann will ihm Tscholl dafür danken, „dass wir beim Angermunder See eine so gute Zwischenlösung gefunden haben, die insbesondere auch die Interessen der Seebesucher berücksichtigt“.
Kritisch begleiten will Tscholl aber die weitere Entwicklung rund um ein Bauvorhaben in der Kreuzbergstraße. Ein Bauherr erhält dort bislang keine Genehmigung für die Errichtung von sechs Wohnungen, da der Bezirksvertretung das Gebäude zu massiv ist.
Sorgen wiederum bereitet den Grünen die Auswirkungen des Klimawandels auf den Stadtbezirk: „Die Landwirtschaft und die Trinkwassergewinnung leiden unter Extremhitze in den Sommermonaten. Dem Wald in Angermund und Kalkum fehlt auch das Wasser. Der historische, eng bebaute Ortsteil Kaiserswerth heizt sich bereits heute in heißen Sommernächten besonders auf, sagt Fröhlich.