Flüchtlingshilfe in Düsseldorf Düsseldorfer SPD setzt sich für Erhalt der Welcome Points ein
Düsseldorf · Die Kürzung von Anlaufstellen für Geflüchtete wird weiter kritisiert. Auch die SPD greift das Thema auf.
(anbu) Nachdem sich 24 Ehrenamtler, die sich in den „Welcome Points“ der Stadt engagieren, in einem Brief an Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) geäußert haben, nimmt nun auch die SPD Düsseldorf kritisch Stellung. Die Ehrenamtlichen fordern den Erhalt und Ausbau der Standorte. Künftig sollen noch 500 000 Euro pro Jahr aus dem Haushalt verbindlich dafür eingeplant werden, das bedeutet eine Kürzung der bisherigen Mittel um 200 000 Euro. Unter anderem würde es zur Schließung der „Welcome Points“ an der Merowinger- oder der Münsterstraße kommen.
Die SPD begrüßt den Einsatz der Ehrenamtler und „wird die Initiative mit in die kommenden Etatberatungen der Stadt einbeziehen“, heißt es in einer Stellungnahme. „Wir wollen, dass das vorhandene Angebot in seinem Umfang nicht reduziert wird. Wir werden den Prozess weiter kritisch begleiten“, sagt Ratsherr Hakim El Ghazali, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, in der Stellungnahme. Im Juni hatte der Ausschuss für Gesundheit und Soziales beschlossen, die Anlaufstellen für Geflüchtete als „Urbane Zentren für interkulturelles Zusammenleben“ weiterzuentwickeln. Diese sollen sich nicht nur an Menschen mit Migrationshintergrund richten, sondern die soziale Integration aller Menschen in den Sozialräumen fördern, heißt es.
Bisher sei der Integrationsrat nicht in den Prozess miteinbezogen worden. Katharina Kabata von der SPD-Internationalen Liste und stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates kritisiert den Vorgang: „Das bisherige Beratungsverfahren ist aus unserer Sicht nicht glücklich verlaufen. Der Integrationsrat fühlt sich als Fachausschuss übergangen. Gerade in diesem Gremium sollten die Belange der betroffenen Menschen besprochen werden.“
In der nächsten Sitzung des Integrationsrats am 30. August werde das Thema auf die Tagesordnung genommen, der Integrationsrat wolle seine Kritik „sehr deutlich machen“. SPD-Ratsherr Hakim El Ghazali betont: „Es ist wichtig, dass es keine Reduzierung des Angebots der Welcome Points gibt. Sie leisten für die Integration eine immens wichtige Arbeit. Gerade in der jetzigen Situation, in der die Zahl der geflüchteten Menschen steigt, sollte das Angebot auf keinen Fall zurückgefahren werden.“