Nachbarschaftsfest in Golzheim Ein Straßenfest mit Gruselfaktor
Düsseldorf · Bereits zum dritten Mal wurde die Bankstraße in Golzheim für ein Nachbarschaftsfest gesperrt. Dabei kümmern sich die Anwohner um alles. Kinder hatten in einem Keller eine Geisterbahn aufgebaut.
(nes) Wer sich am Samstag in den dunklen Keller des Altbaus an der Bankstraße traute, sollte schon sehr mutig sein. Gruselige Gespenster, ein Toter, der aus einem Sarg stieg, und ein Vampir, der den Menschen das Blut in den Adern stocken ließ, erwarteten den Eindringling und versetzten ihn in Angst und Schrecken.
Verantwortlich für das Grauen waren Julia, Nicolas, Tjomme, Titus, Casper, Ferdinand und Clara – alles Kinder, die an der Golzheimer Straße wohnen und sich mit einer Geisterbahn am Bankstraßenfest beteiligten. Eine nachträgliche Halloween-Party brachte die Kids auf die Idee, erzählte Julia. Im vergangenen Jahr war die Attraktion so beliebt, dass die Gruselfans dieses Mal beschlossen, Time-Slots zu verteilen. „Wir haben auch mehr Darsteller, damit wir uns abwechseln können“, sagte Caspar. Die Leute zu erschrecken, mache richtig viel Spaß, meinten die Kids.
Organisatoren des Bankstraßenfestes sind Franziska Gärtner, Ben Ped und Andreas Schmitz. Auf die Idee kamen sie, als sie bei einem Bierchen zusammensaßen. „Wir haben uns gedacht, dass es schön wäre, wenn wir die Straße mal sperren könnten, um mit den Nachbarn gemütlich zusammen zu sitzen“, erzählte Schmitz. „Am wichtigsten war uns der Gedanke, dass die Kinder die Straße einen Tag lang für sich haben sollen, ohne Autos fürchten zu müssen“, ergänzte Gärtner.
So entstand das autofreie Bankstraßenfest. „Wir wussten nicht, wie das angenommen wird, aber das Echo war toll. Mittlerweile machen immer mehr Nachbarn mit, bringen neue Ideen ein und fragen, ob sie helfen können“, so die Organisatoren. Jeder würde sich mit dem beteiligen, was er könne. Ein Barista sorgte für frischen Kaffee.
„Das ist eine tolle Gemeinschaft mit guter Stimmung“
Ein Anwohner mit großer Plattensammlung machte den DJ. „Es ist uns wichtig, dass die Anwohner alles selber machen. Das soll keine kommerzielle Veranstaltung werden“, betonte Gärtner. Für die Kinder war es eine Oase mitten in der Stadt. Sorglos liefen sie über die Straße, spielten, knüpften neue Freundschaften und suchten an den zahlreichen Trödelständen nach neuem Spielzeug. „Das Fest ist eine ausgezeichnete Idee. Alle geben sich Mühe. Man lernt sich kennen und am Nachmittag wird gegrillt“, meinte Peter Rieleit, der mit seiner Tochter und den Enkelinnen Waffeln backte. Jagna aus Köln unterstützte ihre Freundin an einem Trödelstand. „Das ist eine tolle Gemeinschaft mit guter Stimmung. Für mich geht es nicht darum, etwas zu verkaufen, sondern mich mit den Leuten zu unterhalten“, sagte die ehemalige Pempelforterin.