Notbremse in S-Bahn in Düsseldorf gezogen Graffiti-Aktion: Videomaterial zur Tat
Düsseldorf · Sprayer stoppten per Notbremse eine S-Bahn in Hellerhof und warfen mit Farbdosen auf Bahn-Mitarbeiter.
(csan) Die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin wertet nach einem ungewöhnlichen Vorfall in einer Bahn in Hellerhof Videomaterial aus Überwachungskameras aus: Am 14. April gegen 23 Uhr hatten Unbekannte in einer Bahn der Linie S6 die Notbremse gezogen, anschließend sollen mehrere Fahrgäste aus einem Waggon gesprungen sein, um die S-Bahn mit Lackfarbe zu besprühen. Nach Angaben der Deutschen Bahn wurden zudem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes mit Sprühdosen und Flaschen beworfen. Der Vorfall könnte für die Beteiligten schwere Folgen nach sich ziehen: Sie werden nun wegen Sachbeschädigung, Missbrauch einer Nothilfeeinrichtung und versuchter gefährlicher Körperverletzung gesucht. Die Auswertung des Materials aus den Überwachungskameras dauere in der Regel eine Woche, so die Ermittler. Die Echtheit eines Videos auf Youtube und Tiktok, das vermutlich die Tat zeigt, ist laut Polizei noch nicht bestätigt. Fahrgäste waren bei der Aktion am Freitagabend nicht verletzt worden. Für den Stopp an der Haltestelle in Hellerhof sei die Bahn allerdings bereits abgebremst worden, daher sei der Ruck, der durch das Ziehen der Notbremse entstand, im Fahrzeug kleiner als bei voller Fahrt gewesen. Eine solche geplante Graffiti-Aktion hat es nach Angaben der Polizeiinspektion in Düsseldorf bislang nicht gegegen. Ob es einen Zusammenhang zu ähnlichen Fällen aus den vergangenen Jahren in NRW gibt, könne man jetzt noch nicht absehen. Erst wenn die Tatverdächtigen gefasst seien, könnten Schriftzüge und Bilder der Graffiti verglichen werden.
Vor allem in Ballungsräumen mit vielen Zügen kommt das Besprühen von Zügen häufig vor. Im Jahr 2016 entstand etwa bei einem ähnlichen Fall in Bochum ein Schaden in Höhe von rund 3000 Euro. Die Polizei weist zudem darauf hin, dass das Besprühen von Zügen aus mehreren Gründen gefährlich ist. Gerade wenn Sprayer auf Gleisen unterwegs sind, bestehe das Risiko, von einem Zug erfasst zu werden. Auch die Flucht über die Gleise, für die sich die Sprayer am Freitag entschieden, sei gefährlich gewesen.