Überquellende Container und Müll am Rhein Wo Düsseldorfs Stadtteile besonders dreckig sind
Düsseldorf · Überquellende Behälter, entsorgte Autos und Unrat am Rhein – in Düsseldorf gibt es einige vermüllte Ecken. So werden zum Beispiel in Rath an einem abgebauten Container-Standort weiterhin Altkleider abgelegt.
Regelmäßig säubern Düsseldorfer beim Dreck-weg-Tag ihre Stadt. Bei der Aktion des Vereins Pro Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt und der Awista sind immer wieder viele Kinder und Eltern unterwegs. Zuletzt sammelten sie im März an nur einem Tag rund 22 Tonnen Müll. Dass es in der Landeshauptstadt nicht immer ganz sauber ist, zeigt sich dabei an vielen Ecken. Die Redaktion hat einige Stadtteile unter die „Unrat-Lupe“ genommen.
Müll neben Containern
Dass es rund um Container für Altglas, Altpapier und Altkleider regelmäßig schmuddelig aussieht, ist kein Geheimnis. Ein Beispiel dafür war zu Wochenbeginn etwa die Lindenstraße in Flingern. Dort stapelten sich große Kartons und Papiermüll vor den überquellenden Sammelbehältern. Und auch im Stadtsüden ist die Container-Umgebung immer wieder verdreckt, zum Beispiel an der Altenbrückstraße in Hassels. Bei einem Besuch lagen Textilien verstreut über den Boden vor der Altkleidersammelstelle. Ein Karton stand unzerkleinert vor dem dafür vorgesehenen Container und sogar Elektrogeräte waren am Standort abgelegt worden.
Im Quartiersatlas bewertet die Stadt Düsseldorf den sozialen Handlungsbedarf im Viertel Hassels Nord als sehr hoch. Sozialpädagogen vor Ort erklärten kürzlich im Gespräch mit der Redaktion, es brauche unter anderem Vertrauenspersonen, die auf Bewohner zugehen, um beispielsweise über Müllprobleme zu sprechen.
Unrat an abgebauten
Container-Standorten
Mit der Auflösung von Containerstandorten soll zwar dauerhaft die Beseitigung von Müllecken erreicht werden, doch bis das auch wirklich wirkt, vergehen teilweise Jahre. So bestand vor mehr als 20 Jahren in Rath ein Schadstoffsammelplatz an der Bochumer Straße/Ecke In den Diken. Dort wurden, trotz Verbotsschildern, bis vor einiger Zeit weiterhin alte Farb- und Lackeimer abgestellt. Jetzt wurde allerdings das Areal neu entwickelt und bebaut, sodass diese Praktiken ein Ende finden dürften.
Auch auf dem Rather Kirchplatz werden an einem ehemaligen Altkleidercontainer-Standort immer wieder Säcke abgelegt, und in denen befinden sich nicht immer nur Textilien, sondern auch Altpapier. Die Verursacher haben wohl nicht mitbekommen, dass der Standort aufgelöst wurde und sich auch nicht gemerkt, dass dort auch immer nur ein Kleidercontainer stand.
Ähnlich sieht es an der Ecke Heideweg/St.-Franziskus-Straße in Mörsenbroich aus. Dort wurden die Altpapiercontainer abgebaut. Einige Bürger, die das noch nicht mitbekommen haben und dort Papier und Pappe entsorgen wollten, sind nicht bereit, ihren Müll wieder nach Hause zu nehmen oder an einem anderen Container zu entsorgen. Und so türmen sich neben den verbliebenen Glas- und Altkleidercontainer die Pappkartons.
Dreck am Paradiesstrand
Fragt man die Umweltorganisation „Blockblocks Cleanup“ nach den Hotspots für Müll in der Stadt, dann gehört der Paradiesstrand zur Antwort. Das mag auch daran liegen, dass die Mitglieder sich vor allem für saubere Gewässer einsetzen und an Düsseldorfs Ufern sammeln. Die Zahlen, die „Blockblocks Cleanup“ liefert, sind jedenfalls erschreckend: Allein in diesem Jahr habe es vier Säuberungsaktionen am Paradiesstrand gegeben. Insgesamt wurden dabei rund 1230 Kilogramm Müll gesammelt. Vor allem im Sommer gebe es viel Partymüll, Flaschen, Kippen, Grillreste und Verpackungsmüll. Bei niedrigem Pegelstand werden nach Angaben der Organisation aber auch viele große Müllfunde angespült. Dazu gehörten zuletzt beispielsweise Öltonnen oder Matratzen.
Schrottautos am Straßenrand
Manchmal kommt es vor, dass Fahrzeughalter ihre Schrottautos im öffentlichen Raum entsorgen. 199 Fahrzeuge dieser Art sind im Vorjahr in Düsseldorf abgeschleppt worden. Diese Form der mutmaßlichen Müllentsorgung findet sich zum Beispiel an der Färberstraße in Bilk. Unweit von Altpapier- und Altglas-Containern, um die herum Mülllager mit Alltagsschrott und Sperrmüll regelmäßig entstehen, hat jemand auf einem Parkplatz ein rotes Auto hinterlassen.
Klar, Bewohner der innerstädtischen Bezirke lassen ihr Auto mangels Bedarf häufiger mal eine Weile stehen. Doch hier scheint jemand kein Interesse mehr an seinem Gefährt zu haben, das mittlerweile auch als Testfläche für Graffiti-Künstler dient. Auf der Windschutzscheibe ist außerdem ein grell-orangener Zettel des Ordnungsamtes angebracht. Darauf wird darauf hingewiesen, dass das Abstellen von „zulassungspflichtigen Fahrzeugen ohne gültige amtliche Kennzeichen auf öffentlichen Flächen“ nicht zulässig sei. Sollte der Entfernungsaufforderung nicht nachgekommen werden, werde die Entfernung auf Kosten des Halters durchgeführt und ein Bußgeld verhängt. Handschriftlich eingetragen ist das Datum der Anbringung des Zettels: 20. August 2024. Auch Mitte Oktober stand allerdings das Auto noch dort.