Düsseldorfer Kunstausstellung: Die „Grosse“ läuft nächstes mal länger

Die „Große Düsseldorfer Kunstausstellung“ wurde so gut besucht wie nie. Organisator Michael Kortländer verspricht für 2019 viele Änderungen.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Aus der „Großen Düsseldorfer Kunstausstellung“ wurde kurz und bündig die „Grosse“, für den Internetauftritt mit „ss“ statt „ß“. Sie hat Erfolg. Im nächsten Jahr ist Neues geplant. Wir sprachen mit dem Ausstellungsleiter Michael Kortländer.

Sie wollen 2019 mit der „Grossen“, der Ausstellung der Künstler im Kunstpalast, groß herauskommen. Was haben Sie als Organisator vor?

Kortländer: Der neue Leiter im Museum Kunstpalast, Felix Krämer, ist uns sehr wohlgesonnen. Er bietet uns eine engere Zusammenarbeit an. Er möchte die Ausstellung in den Sommer verlegen und auf fünf Wochen verlängern. Bisher läuft sie nur drei Wochen.

Warum im Sommer? Der Termin zum Rundgang war doch ideal.

Kortländer: Zur Vernissage gibt es ein immenses Gedränge. Rund 3000 Menschen warteten anderthalb Stunden in der Kälte auf Einlass. Die Eröffnung ist so beliebt, weil sich zusätzlich zu den Besuchern alle Künstler aus der Region treffen. Dem wollen wir im nächsten Sommer Rechnung tragen und den Außenraum mitbenutzen.

Das heißt?

Kortländer: Vielleicht gelingt es uns, die steifen Reden aus dem Robert-Schumann-Saal ins Freie zu holen und durch Musik und Performances aufzulockern. Gleichzeitig planen wir ein großes Open-Air-Künstlerfest. Viele Maler und Bildhauer aus der Region sehen sich ja nur einmal im Jahr, und zwar zur Eröffnung der „Grossen“.

Gibt es schon Pläne?

Kortländer: Wir wollen den Brunnen als Bühne benutzen und die gesamte Kunstachse beleben. Derzeit ist der Ehrenhof tot. Da steht nur einsam das Nashorn aus Bronze herum. Das wollen wir ändern. Für die Einzelheiten haben wir ja noch 15 Monate Zeit.

Warum ist die Ausstellung so beliebt? Sie melden ja einen Besucher- und Verkaufsrekord.

Kortländer: Wir hatten diesmal 14 000 Gäste, das sind 4000 mehr als im letzten Jahr. Die Ausstellung hat sich herumgesprochen. Wir haben viel plakatiert und die „Grosse“ als eine Marke präsentiert. Wir haben auch erstmals einen Blogger für die sozialen Medien engagiert. Und unsere Führungen durch Künstler waren der Renner. Wir hatten in drei Wochen 75 Führungen, pro Tag drei bis sechs. Wir haben die Kunstvereine von Grevenbroich bis Heinsberg gezielt eingeladen und Führungen für Firmen angeboten. HPP etwa ist mit 50 Leuten gekommen. Und oft wurde dann auch gekauft.

Was denn?

Kortländer: Die Wand mit den kleinen Formaten zu kleinen Preisen haben wir zwei bis dreimal neu bestückt. Manche Künstler mussten immer wieder nachliefern. Auch Arbeiten der Preisträger waren sehr gefragt. Insgesamt wurden drei Viertel der Ausstellung verkauft. Das ist sensationell.

Die Ladenhüter?

Kortländer: Wie immer die Skulpturen, was mir leidtut. Aber auch Werke über 10 000 Euro und Großformate etwa von Boris Becker fanden keine Käufer.

Die Künstler sind Veranstalter. Arbeiten sie alle für lau?

Kortländer. Ich kann als Organisator kein Geld annehmen. Aber wer die Bilder hängt, bekommt einen Stundenlohn.

An wen geht der Erlös aus den Eintrittsgeldern?

Kortländer: An uns. Andererseits müssen wir Bewachung, Reinigung und Energiekosten tragen. Wir müssen also genau kalkulieren. Aber wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.