Politik Zu viele Aufsichtsräte? Geisel weist Kritik zurück
Düsseldorf · Überfordern den OB seine vielen Aufsichtsratmandate, zum Beispiel das bei der Rheinbahn? Geisel selbst meint: Nein. Obwohl er so manches gerne abgeben würde.
OB Thomas Geisel weist Kritik zurück, er sitze in zu vielen Aufsichtsräten und sei überfordert. „Ich wundere mich schon, wer mir da Überforderung vorwirft“, sagt Geisel und meint damit vor allem Politiker wie Thomas Jarzombek, den Düsseldorfer CDU-Vorsitzenden, der als erster öffentlich gefordert hatte, Geisel solle bei der Rheinbahn als Aufsichtsratsvorsitzender zurücktreten. Würde ihm das ein erwiesener Wirtschaftsexperte wie zum Beispiel IHK-Ehrenpräsident Ulrich Lehner sagen, „wäre das gewiss ernster zu nehmen“, so Geisel.
Zuletzt hatte FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus im Stadtrat gesagt, Geisel solle nicht länger in 38 Aufsichtsräten sitzen und 19 davon auch noch anführen, denn das raube dem OB zu viel Kraft bei der Arbeit für die Bürger.
„Richtig ist: Die Aufsichtsmandate sind sehr anstrengend und ich habe mich nicht um sie gerissen“, sagt Geisel, zumal er daran praktisch nichts verdiene. Den Vorsitz im Verwaltungsrat der Stadtsparkasse etwa würde er gerne an einen Bank-Experten abtreten, nur verlange das Sparkassengesetz ein Mitglied des Stadtrates an der Spitze des Kontrollgremiums. Bei den Kulturinstituten wie Oper oder Schauspielhaus sei er als Oberbürgermeister „geborenes“ Mitglied qua Amt.
Kritiker forderten zuletzt, Geisel solle vor allem bei der kriselnden Rheinbahn abdanken, weil er da eine schlechte Figur abgegeben und zu spät die Notbremse gezogen habe. Auch das will er nicht gelten lassen: Der ÖPNV und die Verkehrswende seien ein ganz zentrales Thema seiner Amtsperiode, da wolle und müsse er Verantwortung übernehmen.