Durst auf Altbier geht weiter zurück
Die Deutschen trinken weniger Obergäriges. Aber im Kernmarkt gibt es positive Signale.
Düsseldorf. Der deutsche Biermarkt schrumpft, der Altbiermarkt besonders. Am Freitag legte die Bauerei Frankenheim die neuen Zahlen vor, die das Marktforschungsinstitut Nielsen ermittelt hat. Demnach wurden in Deutschland im vergangenen Jahr noch 656 000 Hektoliter Altbier in der Flasche verkauft, das sind sieben Prozent weniger als 2009. Zum Vergleich: Der Gesamtabsatz beim Bier ging nur um 1,2 Prozent zurück.
Wie Frankenheim-Geschäftsführer Rainer Cox erklärt, ist das unter anderem darauf zurückzuführen, dass für die Marke Altbier nicht mehr bundesweit geworben wird.
Aber es gebe auch positive Signale, denn nach der Studie gibt es im Kernmarkt — das sind Düsseldorf, der Kreis Mettmann und Neuss — eine ganz andere Entwicklung. Da konnten fast alle Altbier-Brauereien im Handel kräftig zulegen. So steigerte Frankenheim seinen Absatz beim Flaschenbier im vergangenen Jahr um 42 000 auf 46 000 Hektoliter. Positiv entwickelt hat sich auch der Absatz bei den Hausbrauereien, die im Handel aber keine große Rolle spielen. Sie seien aber — so Cox — ein wichtiger Werbeträger für die Marke.
Außerdem hat Nielsen festgestellt, dass die Verbraucher wieder verstärkt zur Marke greifen. So ist der Absatz von Billig-Bieren zum Teil um fast 40 Prozent eingebrochen. Auch Kölsch ist auf dem Rückzug, bundesweit sank der Absatz um 3,5 Prozent, in Düsseldorf und Umgebung sogar um fünf Prozent.
Uerige-Baas Michael Schnitzler hält wenig von solchen Marktforschungsstudien, die ständig Negativ-Entwicklungen für das Altbier aufzeigen: „Es bringt doch nichts, wenn man sich immer nur über die Ausstoß-Zahlen unterhält.“ Das sage nichts darüber aus, was am Ende in der Bilanz steht.