Terrassen machen das Leben in der Stadt
Warum die Stadt mehr unterstützen als reglementieren sollte
Gibst du den kleinen Finger, nehmen sie gleich die ganze Hand. So mag mancher in der Stadtverwaltung denken, der an neuen Regeln und Gebühren für die Außenterrassen feilt.
An der Königsallee führt der Streit zur abstrusen Situation, dass in der abgelaufenen wunderschönen Vorfrühlingswoche nur drei von sieben Terrassen geöffnet haben durften. Mit Verlaub: So geht’s nicht.
Um eines vorwegzunehmen: Es ist richtig, ein paar grundsätzliche Dinge zu regeln. Aber dies geht auch im Einvernehmen, frühzeitig und immer nach der abgelaufenen mit Blick auf die nächste Saison. Speziell an der Kö sind die Auflagen wohl sehr spät aus dem Amt zu den Wirten gelangt.
Nun stehen sich die Streithähne gegenüber und es ist klar, wer am längeren Hebel sitzt. Ohne Genehmigung kein Außengeschäft. Gewinnen tut dabei am Ende niemand. Denn Düsseldorf möchte sich wohl kaum lange als Stadt präsentieren, die Gästen und Flaneuren die Erfahrung vorenthält, auf dem schönsten Boulevard der Republik einen Kaffee zu trinken.
Wie geht es also weiter bei Gebühren und Gestaltungsvorschriften? Vielleicht sollte man sich vom Gedanken leiten lassen, dass die immer größere Zahl an Außenterrassen die Landeshauptstadt lebens- und liebenswerter gemacht hat. Die Gastronomen verdienen daher Unterstützung und nicht Knüppel zwischen die Beine.
Auf der Kö, in der Altstadt und später auf der neuen Schadowstraße ist ein höherer Gebührensatz als in den Stadtteilen nachvollziehbar. Letztere zu unterteilen, ist wenig fruchtbar, da eine Ecke heute top und morgen flop sein kann.
Und was die Kö angeht: Sicher waren manche Terrassen zu breit und machten das Überqueren der Straße hinderlich. Durchgänge wären also ratsam, ein wenig schmaler könnten sie auch sein, wenn die Kö samstags überquillt. Im Gegenzug mehr Terrassen? Eigentlich kein Problem, oder?