Notfall Ebola: Die Helfer üben täglich

Beim Einsatz in einem Verdachtsfall muss jeder Handgriff sitzen. Mitarbeiter zeigen, wie das geht.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Für Gefühle war am Sonntag in der Feuerwache 7 kaum Zeit. Zum ersten Mal rückten 17 Einsatzkräfte bei einem echten Ebola-Alarm aus. Für sie bedeutete es zu sehen, ob die geübten Abläufe im Ernstfall funktionieren. Mit einem Sondertransport brachte die Feuerwehr einen Patienten aus Bochum in die Isolierstation der Uniklinik.

„Heute wissen wir, es handelte sich nicht um Ebola“, sagt Frank Sensen, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes. „Ich bin froh, dass wir so viel geübt haben“, erklärt Feuerwehrmann Christoph Leimbach. Das Training habe sich bewährt, allein schon, um sich sicher zu fühlen. Denn Aufregung sei fehl am Platz. „Hektik wäre gefährlich. Bei Ebola muss alles stimmen.“

Düsseldorf: So schützen sich die Einsatzkräfte gegen Ebola
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Täglich morgens steht daher auf der Wache eine Ebola-Übungseinheit an. Zum Beispiel, um die Schutzkleidung anzuziehen und zu prüfen, ob sie noch funktionstüchtig sind. Es handelt sich um luftdichte Ganzanzüge. Um in sie hineinzuschlüpfen, müssen sich die Männer helfen.

Atemluft erhalten sie über einen Filter hinten am Rücken, der gereinigte Außenluft in den Anzug saugt. Bis zu vier Stunden können die Einsatzkräfte ihn tragen. „Man schwitzt, kann nichts trinken und nicht auf die Toilette“, sagt Leimbach. Auch an solch banale Dinge müsse man denken.

Die Feuerwehrleute legen die Anzüge in der Klinik an, wo sie im Flur eine Desinfektionsstation aufbauen. Unter anderem legen sie mit Desinfektionsmittel behandelte Matten aus — für die Rollen der Trage und die Schuhe der Einsatzkräfte. „Das sieht je nach Platz überall anders aus. Der Einsatz in Bochum war eine gute Übung“, sagt Sensen. Mit den Fahrzeugen selbst habe alles gut funktioniert.

Sieben sind dabei: der Einsatzleitwagen, der Kommandowagen mit dem Notarzt, der Infektionsschutz-Rettungswagen für den Patient, ein weiterer Notarztwagen, ein Rettungswagen, ein Materialfahrzeug und ein Löschfahrzeug — um für jeden Fall gerüstet zu sein und unabhängig arbeiten zu können.