Ein Ironman aus Düsseldorf
Mike Hanna begann erst vor acht Jahren mit dem Leistungssport. Bald startet er beim Triathlon in Düsseldorf — und dann in Hawaii.
Düsseldorf. „Vor acht Jahren habe ich noch faul auf dem Sofa gesessen und hatte 20 Kilogramm mehr auf den Rippen.“ Heute wiegt Mike Hanna bei einer Größe von 1,76 Meter 62 Kilogramm und macht sich gerade fit für seinen mittlerweile zweiten Ironman in Hawaii: 180 Kilometer Radfahren, 42,195 Laufen und 3,8 Kilometer Schwimmen.
Nächste Trainingsetappe für den 43-jährigen Düsseldorfer ist der „T3 Triathlon in Düsseldorf“, der zum ersten Mal am 3. Juli in der Landeshauptstadt durchgeführt wird (mehr dazu im Lokalsport, Seite 11). „Das ist wirklich toll. Wie oft habe ich am Hafenbecken gestanden und gedacht: Hier ein Triathlon.“
Jetzt kann der IT-Ingenieur sein Hobby auch in seiner Heimatstadt unter Wettbewerbsbedingungen ausüben. Doch trotz zahlreicher Erfolge in den vergangenen Jahren bei namhaften internationalen Wettkämpfen, ist er gerade hier skeptisch.
„Ich denke, da werde ich nicht viel erreichen, weil es ein Kurzmarathon ist. Viele Kameraden von mir sagen, das ist eine andere Sportart.“
Mike Hanna ist mehr der Ausdauermann. So begann auch sein Aufbruch vor mehreren Jahren, als er merkte, dass er einige Pfunde zu viel angesetzt hatte.
Endgültiger Auslöser war aber seine Frau: „Sie sagte zu mir, such Dir doch ein Hobby.“ Angetrieben auch vom Zweikampf zwischen Jan Ullrich und Lance Armstrong bei der Tour de France 2003 am Fernseher, kaufte sich Hanna ein Rad — und absolvierte schon im April des darauf folgenden Jahres seinen ersten Radmarathon.
Und wiederum ein Jahr später lief der Düsseldorfer seinen ersten Marathon. „Im Ziel nach drei Stunden und 48 Minuten stand für mich fest, nie wieder zu laufen.“ Doch jeder Ausdauersportler vergisst irgendwann einmal seine Schmerzen — nicht allerdings, ohne jetzt systematisch zu trainieren.
Hanna trat dem Triathlonverein TG Neuss bei und bestritt mit 39 Jahren seinen ersten Triathlon im Mai 2007.
Schon bald folgten namhafte Veranstaltungen wie der Ironman in Frankfurt. Dort schaffte er auf Anhieb die Qualifikation für Hawaii. „Das war eine Riesenüberraschung für mich, zumal ich anderthalb Jahre vorher Leistungsschwimmen gelernt hatte und meine Marathonzeit um 30 Minuten verbesserte.“
Auch diesmal hat der 43-Jährige seine Qualifikation für Hawaii geschafft. Vor allem seine Frau freut sich auf die Insel. Immerhin steht damit ein zweiwöchiger Urlaub in Verbindung.
Zwar ist Hawaii auch für Mike Hanna die Krönung aller Läufe („Das ist schließlich die Weltmeisterschaft“), doch richtig auf Herz und Nieren geprüft werden Extremsportler auf Lanzarote.
„Das ist der härteste Ironman der Welt.“ Bei extremem Wind und 2500 Höhenmetern wird den Akteuren alles abverlangt. Als 70. im Gesamtfeld und mit einer Zeit von 10 Stunden und knapp 13 Minuten hat Hanna hier seine Hawaii-Quali geschafft.
Mehr denn je galt hierfür seine Laufphilosophie: „Man freut sich immer auf das Ende.“ Schuften ist angesagt — für das Glücksgefühl.