Ein Tag für die großen und kleinen Fragen Krebskranker

Beim zweiten Info-Tag für Patienten an der Uni-Klinik gab es viele Angebote für Betroffene.

Düsseldorf. Gibt es eine wirksame Diät im Kampf gegen den Krebs? Und kann Sport etwas bewirken? Antworten auf viele Fragen bekamen Tumorpatienten am Samstag beim zweiten Patienten-Info-Tag an der Uni-Klinik. Informationen etwa zu Selbsthilfegruppen, Reha-Maßnahmen, psychischen und sozialen Folgen einer Krebserkrankung (Psychoonkologie) und auch zum Thema Schmerztherapie für Patienten mit begrenzter Lebenserwartung (Palliativmedizin) boten 20 Experten am Vormittag in Vorträgen an. Am Nachmittag konnten Betroffene in kleiner Runde mit Ärzten und Fachleuten sprechen.

Dankbar wurde dieses Angebot von Betroffenen und ihren Angehörigen angenommen. Marita Pröpper, deren Mann an Blasenkrebs erkrankt ist, hat viele Fragen: „Mein Mann ist nicht mitgekommen, er wollte nicht. Aber ich bin froh, dass ich hier so kompetent und freundlich beraten werde.“ Manfred Papenheim von der Selbsthilfe-Gruppe für Nieren- und Harnblasenkrebs weiß, wie schwer es für Betroffene ist, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen: „Die meisten kommen, wenn überhaupt, erst nach der Operation zu uns und sehen zunächst alles negativ.“

Dabei sei es so wichtig, den Kontakt zu jenen zu suchen, die selbst betroffen sind: „Unsere Erfahrung zeigt, dass alle Patienten, die den Weg zu uns gefunden haben, froh darüber sind. Wir geben praktische Hilfen und unterstützen, auch im Umgang mit Ärzten.“ Bernd Krämer von der Selbsthilfegruppe für Stomaträger bedauert ein wenig, dass die meisten Patienten die Selbsthilfegruppen nur als Info-Partner nutzen: „Die Gruppe lebt von der Erfahrung Betroffener.“

Monika Kock von der Gruppe Frauen für Frauen berichtet, dass Patienten nach Abschluss der Therapie oft in ein Loch fielen: „Dann fangen wir sie auf — wenn sie zu uns kommen!“ Norbert Gattermann, Leiter des Universitätstumorzentrums (UTZ), geht davon aus, dass sich der Info-Tag etablieren wird. „Der Bedarf ist da und wir sind bemüht, Betroffene so gut wie möglich aufzuklären.“

Dazu gehöre auch, dass Tumorpatienten wissen, dass es keine Diät gegen Krebs gebe: „Eine richtige Ernährung ist wichtig und auch Sport hilft, fit zu bleiben, aber heilen können weder Sport noch Ernährung.“ Im Frühjahr 2013 wurde das UTZ als onkologisches Spitzenzentrum von der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet und wird nun drei Jahre lang mit jährlich einer Million Euro gefördert. Bislang hat die Uni ein Zentrum für Brustkrebs, Genitalkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs und Hautkrebs. Im kommenden Jahr wird noch ein Zentrum für Kopf-Hals-Tumore hinzukommen.