Einbruch bei Rennfahrer: Zeuge mit 14 500 Euro bestochen?

Rennfahrer soll Einbruch in seine Villa selbst eingefädelt haben. Arzt verriet ihn kurz vor seinem Tod.

Foto: Symbolbild: Fries

Düsseldorf. Sterbenskrank war ein Arzt, der sich vor dem Landgericht wegen des Einbruchs bei einem Rennfahrer vor dem Landgericht verantworten musste. Kurz vor seinem Tod ging der 69-Jährige zu seinem Notar und erklärte, dass er seine Rechtsanwältin von der Schweigepflicht entbindet.

Die Aussage der Juristin hatte Sprengstoff: Denn der Villenbesitzer, der Chef eines eigenen Rennstalls war, soll den Einbruch selbst eingefädelt haben. Dafür hat er dem mehrfach vorbestraften Arzt offenbar ein Schweigegeld bezahlt. 14 500 Euro sollen in der Gerichtskantine übergeben worden sein.

Schon die Umstände des Einbruchs am 16. Februar vor zwei Jahren im Zooviertel waren mysteriös. Der Arzt und zwei Komplizen, darunter ein 50-jähriger „Profi“, wurden auf frischer Tat ertappt, weil die Lebensgefährtin (45) des Rennfahrers zufällig im Haus war und die Polizei alarmierte.

Die Täter waren durch die Kellertür ins Haus eingedrungen. Der einzige Eingang, der nicht bestens gesichert war. Offenbar kannten sie sich gut aus. Schnell kam der Verdacht auf, dass es einen Tippgeber im Hintergrund geben musste.

Im ersten Prozess vor dem Amtsgericht hatte der Arzt, der dringend Geld für seine Krebsbehandlung brauchte, noch geschwiegen. Er und seine mutmaßlichen Helfershelfer wurden zu Haftstrafen verurteilt. Die Angeklagten legten Einspruch ein. Doch inzwischen ist der 69-Jährige tot. Durch seine Rechtsanwältin beschuldigte er den Rennstallbesitzer schwer. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen gegen den 66-Jährigen eingeleitet.

Hintergrund des fingierten Einbruchs könnte ein versuchter Versicherungsbetrug mit Gemälden der Düsseldorfer Malerschule sein. Der Prozess wegen des Einbruchs wird heute vor dem Landgericht fortgesetzt.