Eller: Brand in Müll-Wohnung

Feuerwehr rettet 13 Bewohner. Die Kripo sucht nach einem 39-jährigen Mieter. Er wird verdächtigt, den Brand gelegt zu haben.

Düsseldorf. Ruhig liegt die Straße Auf’m Großenfeld in Eller da. Nur ein Häufchen verbrannter Müll in der Zufahrt und ein verrußtes Fenster lassen Montagmorgen auf das Chaos schließen, das nachts durch einen Brand im Erdgeschoss des viergeschossigen Wohnhauses ausgelöst wurde.

Nach Mitteilung der Feuerwehr mussten 13 Bewohner ihre Wohnungen verlassen. Drei Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht, da sie zu viel Rauch eingeatmet hatten.

Das Feuer war gegen drei Uhr morgens in einer Zweizimmerwohnung im Erdgeschoss ausgebrochen. Die Ermittler gehen nach Mitteilung der Polizei derzeit von Brandstiftung aus. Verdächtigt werde der 39-jährige Mieter. Zum Zeitpunkt des Brandes hätte er sich nicht in der Wohnung befunden. Der Mann sei polizeibekannt, konnte jedoch bisher nicht ermittelt werden.

„Ich wurde durch das schrille Geräusch des Rauchmelders geweckt“, sagt Hildegard Mais. Sie wohnt in der ersten Etage. „Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Es war schrecklich, der Rauch kam vom Flur und Balkon durch alle Ritzen“, berichtet die 79-Jährige. Viele Mieter warteten auf ihren Balkonen, bis die Löscharbeiten beendet waren. Martina Schmidt wohnt im Erdgeschoss und konnte sich nur durch die Flucht aus ihrem Fenster vor dem Rauch schützen.

„Das hätte böse enden können“, sagt sie. Auch sie musste mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Nachdem das Haus durch einen Hochleistungslüfter vom Rauch befreit war, konnten die Mieter in ihre Wohnungen zurückkehren.

Die Spuren des Brandes sind im Treppenhaus deutlich zu erkennen. Die Tapeten, der Fußboden und die Lichtschalter sind mit einer Schicht Ruß überzogen. Die Luft riecht unangenehm nach verbranntem Holz und Plastik. Ein Fenster an der Rückseite des Hauses ist eingeschlagen und die gelbe Fassade dunkel verfärbt.

Laut Feuerwehr gestaltete sich das Löschen schwierig, da die Brandwohnung zugemüllt war. Einen Eindruck von den Verhältnissen gibt der Müllberg aus Dutzenden von Eierkartons, Handtüchern und verbrannten Schallplattenhüllen vor der Haustür.

Schmidt und andere Hausbewohner haben keinen Zweifel, dass der 39-Jährige das Feuer gelegt hat. „Er hat mir gegenüber damit gedroht“, erklärt Schmidt. Die Vermieterin berichtet von zwei Gerichtsverhandlungen und einer Räumungsklage gegen den 39-Jährigen.