Stadt bekämpft Wildparker auf Fahrradwegen

Mit einer zweiwöchigen Schwerpunktaktion setzt sich das Ordnungsamt für Radfahrer ein.

Düsseldorf. Frühlingszeit ist Radfahrzeit. Die Räder werden aus dem Keller geholt, statt mit Auto oder Bahn fahren viele per Muskelkraft durch die Stadt. Eigentlich kein Problem, durch das mittlerweile besser ausgebaute Radwegenetz gibt es viele Möglichkeiten, um Düsseldorf sicher zu erradeln. Allerdings werden viele Radwege von Autofahrern als Parkplatz missbraucht. Das Ordnungsamt kontrolliert deshalb jetzt schwerpunktmäßig die Radwege.

Ortstermin: Auf der Talstraße, Verlängerung der Königsallee, hat Detlef Brunnenkant alle Hände voll zu tun. Der stellvertretende Bezirkseinsatzleiter ist einer von 151 Mitarbeitern des Ordnungsamts, die den Verkehr überwachen.

Drei Falschparker hat er an diesem Morgen schon verwarnt. Ein Handwerker parkt zum Einladen in der zweiten Reihe, die Autofahrer müssen über den Radweg fahren. „Ich weiß, dass ich schuld bin, wenn sie mir etwas geben, ist das okay“, zeigt sich der Parksünder schuldbewusst. Dieses Mal drückt Brunnenkant ein Auge zu: „Wenn die Leute noch beim Wagen sind und mir nicht dumm kommen, schicke ich sie einfach weg.“

Keine fünf Minuten später steht an gleicher Stelle wieder ein Auto. Da der Verkehr behindert wird, schreibt Brunnenkant ein „Knöllchen“ über 15 Euro aus. „Zehn Minuten gebe ich ihm noch, dann wird er abgeschleppt.“ Auch dieser Autofahrer hat Glück und erscheint noch rechtzeitig mit ein paar Hemden über dem Arm. Viel Einsicht zeigt der Falschparker nicht: „Darf ich noch fünf Minuten stehenbleiben?“

In zwanzig Minuten „erwischt“ Brunnenkant insgesamt vier Falschparker alleine auf der Talstraße. Kein Einzelfall in Düsseldorf: „Letztes Jahr haben wir 3400 Verfahren gegen Falschparker eingeleitet, die auf den Radwegen standen“, sagt Norbert Preiwuß, Leiter der Verkehrsüberwachung des Ordnungsamts.

„Auch wegen der Falschparker finde ich die Radwege gefährlich“, sagt Oliver von Hörsten, Düsseldorfer Kreisverbandsvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). „An neuralgischen Punkten sollte mehr kontrolliert werden, aber viele Autofahrer sind zu gleichgültig, die parken überall.“ Neben zusätzlichen Kontrollen schlägt von Hörsten deshalb mehr Öffentlichkeitsarbeit durch die Stadt vor, um die Autofahrer für das Thema zu sensibilisieren.