„Er hat auch für die Region viel geleistet“

Reaktionen: Auch in Ratingen herrscht Trauer und Betroffenheit über Erwins Tod.

Ratingen. Der plötzliche Tod des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Joachim Erwin hat auch in Ratingen Trauer und Betroffenheit ausgelöst.

Bürgermeister Harald Birkenkamp würdigte seinen Amtskollegen als Mensch mit "Ecken und Kanten". "Solche Leute sind mir lieber als jene, die immer Harmonie suchen." Erwin habe nicht nur für seine Stadt, sondern auch für die Region "hervorragende Arbeit geleistet". Zu Beginn seiner Amtszeit habe er durchaus Probleme mit Erwins Art gehabt, erinnert sich Birkenkamp. Streitpunkte zwischen Düsseldorf und Ratingen waren immer wieder der Flughafen, aber auch die Ansiedlung des Großgefängnisses im Ratinger Süden. Seit einigen Jahren habe sich trotz aller Kontroversen aber ein gutes persönliches Verhältnis entwickelt, zudem habe Erwin auch Ratinger Anliegen im Regionalrat nachhaltig unterstützt. "Ich bin sehr traurig", gestand Birkenkamp.

Ex-Bürgermeister Wolfgang Diedrich nannte Erwin eine "beeindruckende Persönlichkeit mit Visionen und Rückgrat". "Ich habe ihn sehr geschätzt und respektiert, er ist ein großer Verlust für die ganze Region." Erwin sei kein bequemer Mensch gewesen. Er hatte klare Vorstellungen und hat sich engagiert dafür eingesetzt."

Menschlich habe man sich gut verstanden. "Privat war er anders als viele sich das vorstellen können." Diedrich hatte auch beeindruckt, dass Joachim Erwin immer gut über die Nachbarstadt Bescheid wusste - "seine Mutter lebte lange Zeit in Ratingen."

CDU-Fraktionsvorsitzender Ewald Vielhaus würdigte Erwin als einen "streitbaren Mann, der sich in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sehr hohes Ansehen" erworben habe. "Auch wir in Ratingen sind ihm zu Dank verpflichtet."