Joachim Erwin verliert den Kampf gegen den Krebs

Abschied: Der Oberbürgermeister führte die Landeshauptstadt Düsseldorf zu beispiellosen Erfolgen.

Düsseldorf. Joachim Erwin ist nach energischem Kampf seiner Krebserkrankung erlegen. Er starb in der Nacht zu Dienstag um 0.15 Uhr im Krankenhaus. Er hatte sich auf einer Dienstreise nach China eine Infektion zugezogen. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister wurde 58Jahre alt. Er hinterlässt eine Frau und zwei erwachsene Kinder. In Düsseldorf wehen die Fahnen auf halbmast.

Der Tod des überregional bekannten, wegen seiner aggressiven Art aber auch umstrittenen Stadtoberhaupts löste Trauer und Bestürzung aus. Dabei wurde immer wieder hervorgehoben, dass die prosperierende NRW-Landeshauptstadt nach Dresden die zweite schuldenfreie deutsche Großstadt ist und steigende Attraktivität genießt.

In Erwins Zeit als Oberbürgermeister wurde seit Herbst 1999 über eine Milliarde Euro in die Sanierung von Schulen, Sport- und Kulturstätten gesteckt. Es entstanden neue Großhallen wie die Arena und der Dome.

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers nannte Erwin "einen großen Kommunalpolitiker", vor dem er sich verbeuge. Peter Jung, der Oberbürgermeister von Wuppertal, wo Erwin acht Jahre seiner Kindheit verbrachte, lobte den Einsatz Erwins "ohne Wenn und Aber für seine Stadt", er habe "viel bewegt". Gregor Kathstede, Krefelds Oberbürgermeister, nannte den Verstorbenen "einen exzellenten Botschafter für Düsseldorf und das Rheinland".

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In Düsseldorf muss nun innerhalb der kommenden sechs Monate ein neues Stadtoberhaupt gewählt werden. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Als Kandidaten werden CDU-Fraktionschef Dirk Elbers sowie bei der SPD dessen Pendant Günter Wurm und Regierungspräsident Jürgen Büssow gehandelt.

Jürgen Rüttgers, NRW-Ministerpräsident

Achim Hunold, Air-Berlin-Chef