Zahl der Studenten sinkt dramatisch

Universität: Alfons Labisch will auch weiterhin die Heinrich-Heine-Universität leiten. Das bestätigte der Rektor am Dienstag im Senat.

Düsseldorf. Alfons Labisch, Rektor der Heinrich-Heine Universität, will auch weiterhin die Uni leiten. Das bestätigte er gestern in der Senatssitzung. Seine Ankündigung allerdings wurde von aktuelleren Themen in den Hintergrund gedrängt, denn die Uni hat ein Problem: Die Zahl der Studenten wird bald erstmals unter 15000 sinken. Obwohl Erstsemester an der Heine-Uni keine Studiengebühren zahlen müssen, schreiben sich immer weniger ein. Von 2500 Erstsemestern verlassen etwa 500 Studenten die Uni vorzeitig. Einige von ihnen sind Hochschulwechsler, die ihr Studium mitunter gar nicht erst antreten.

Jan Gerken vom Hochschulmanagement macht dafür unter anderem das kostenfreie Erstsemester verantwortlich. Käme ein besseres Angebot, gäbe es für die Studenten keinen Grund, die Uni nicht einfach zu wechseln: "Für uns bedeutet das aber einen erheblichen Aufwand." Weil die Uni durch das kostenfreie Semester zudem etwa 1 Millionen Euro pro Halbjahr verliert, will das Rektorat die Beitragsfreiheit aufheben. Ein Antrag wurde gestern im Senat eingereicht, gegen den Widerstand des Asta.

Für abspringende Studenten sei wohl eher das chaotische Vergabe-System der ZVS verantwortlich, monierte dessen Mitglied Rainer Matheisen. Die Behauptung, Studenten nutzten das gebührenfreie Semester, um anschließend an einer anderen Universität zu studieren sei nicht nachvollziehbar: "Dafür sind die Kosten für einen Umzug zu hoch." Zu einer Entscheidung kam der Senat nicht, sie wurde im Sinne des Asta vertagt. Auch die Frage, ob die Zahl der Asta-Referenten, die von Studiengebühren befreit sind, gesenkt werden soll, konnte der Asta für sich entscheiden. Vorerst werden weiterhin 30 Referenten die Gebühren erlassen. Zudem forderte der Senat das Rektorat auf, die Höchstarbeitszeit von Hilfskräften wieder von 17 auf 19 Stunden anzuheben. Der Asta hatte gegen diese Reduzierung Bedenken angemeldet. Ein weiterer Erfolg für die Studentenvertreter: die Verwendung der Studiengebühren wurde offen gelegt. "Da hat die Universität eine Bringschuld", sagte Labisch.