Düsseldorf Flüchtlinge: Die Stadt richtet jetzt auch zwei Messehallen her

Am Samstag kamen wieder 1000 Menschen in zwei Zügen an, Krisenstab trifft sich fast täglich.

Die Messehalle 8a ist bereits mit Betten für Flüchtlinge hergerichtet.

Foto: Rolf Vennenbernd

Düsseldorf. Der Zustrom an Flüchtlingen hält unvermindert an: Am Samstag kamen erneut zwei Züge mit rund 1000 Flüchtlingen am Fernbahnhof des Flughafens an. Wie berichtet, wechselt sich Düsseldorf bei der Erstaufnahme von neuen Flüchtlingen täglich mit Dortmund ab. Nach einem kurzen Aufenthalt hier werden die Menschen dann in andere NRW-Kommunen gebracht. Derweil werden zwei Messehallen zu Flüchtlingsunterkünften umfunktioniert.

Foto: Maja Hitij/dpa

Laut Stadt verlief die Ankunft der zwei Züge am Samstag reibungslos: Der erste Sonderzug aus München erreichte den Flughafenbahnhof gegen 19 Uhr. 450 Flüchtlinge wurden von rund 80 Helfern empfangen. Rund zwei Stunden dauerte es, bis die Menschen per Bus zu Unterkünften in Krefeld und Beelen bei Münster gebracht wurden. In dieser Zeit konnten sie sich im Konferenzzentrum des Bahnhofs auf Feldbetten ausruhen, etwas essen und trinken und sich frisch machen.

Düsseldorf: Erste Messehalle steht für Flüchtlinge bereit
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Düsseldorf: Erste Messehalle steht für Flüchtlinge bereit

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Die Hilfe wurde zum Teil auch mit Hilfe des Kurznachrichtendienstes Twitter organisiert: So twitterte die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch am Samstagabend: „Wir brauchen dringend Zahnbürsten, Zahnpasta und Seifenstücke in großer Stückzahl, da mit dem 2. Zug am Montag mehr Flüchtlinge angekommen werden als ursprünglich angenommen.“

Zwar hatte die Firma Henkel schon am Freitag Hygieneartikel für rund 1500 Menschen zur Verfügung gestellt — die aber konnten nicht so schnell ausgepackt und zum Fernbahnhof gebracht werden. Zwei Stunden später war das Problem gelöst, Koch twitterte: „Vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen zu Zahnbürsten, Zahnpasta, Seifenstücken. Wir haben jetzt genug.“

Mit dem zweiten Zug trafen weitere 550 Flüchtlinge ein, darunter auch sieben unbegleitete Kinder. Sie wurden vom Jugendamt in der Jugendschutzgruppe Dorotheenstraße untergebracht. Der Großteil der Flüchtlinge reiste mit Bussen weiter nach Beelen, Ratingen und Wesseling.

Am Abend machte sich dann OB Thomas Geisel ein Bild von der Lage. Er dankte den Helfern („Sie leisten einen großartigen Dienst“) und nahm an einer Lagebesprechung teil.

Der Krisenstab, bei dem Vertreter u.a. von den beteiligten Ämtern, Feuerwehr, Bahn und Hilfsorganisationen zusammenkommen, trifft sich inzwischen fast täglich. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Herrichtung neuer Unterkünfte. Aktuell wird die Messehalle 18 für eine längerfristige Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet. Auch in der Messehalle 8a werden seit Sonntag Betten aufgebaut. „Wir haben die Halle dem Land angeboten, um dort weitere Plätze für die Erstaufnahme des Landes einzurichten“, sagte der Beigeordnete Burkhard Hintzsche am Sonntag. „Die werden wohl auch in Kürze benötigt.“