Friedrich Becker bewegte Bieter

Bei der Auktion des Künstlers erzielten Schmuckstücke Spitzenwerte.

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Düsseldorf. Bereits bei der Vorbesichtigung in den Räumen war die Begeisterung groß für die Schmuckstücke aus einer Düsseldorfer Sammlung des berühmten Künstlers Friedrich Becker, der als Erfinder des kinetischen Schmucks gilt. „Das hat es noch nie gegeben, dass wir alle Stücke präsentieren, normalerweise haben wir immer nur eine Auswahl im Haus“, erklärte Petra Schäpers, die Leiterin der Dorotheum-Dependance in der Carlstadt. Was auch seltener vorkommt: dass Kunstwerke vor Ort an- und ausprobiert werden.

Das Ergebnis der Versteigerung des renommierten Auktionshauses in Wien überraschte dann noch mehr: Ein kinetischer Zweifingerbrillantring aus Weißgold, geschätzt auf 5000 bis 7000 Euro, war einem Schmuckliebhaber 18 750 Euro wert.

Der das Titelblatt des Kataloges schmückende kinetischer Stahlring mit einem Imitationsstein war auf 1700 bis 2600 Euro geschätzt worden — er erzielte zuletzt 13 750 Euro. Auch Beckers nichtbewegliche Entwürfe bewegten die Bieter, ein Weißgoldring mit einem Turmalin, der 2 400 bis 3 200 Euro bringen sollte, wechselte für 5625 Euro den Besitzer (dazu kommt jeweils noch ein Aufschlag von 25 Prozent für das Auktionshaus).

Dorotheum Juwelen-Expertin Astrid Fialka-Herics erklärte: „Die Auktion zeigte, dass ein international arrivierter Künstler auch internationales Publikum anzieht und damit Spitzenwerte erzielt werden können.“ Der gelernte Maschinenbauer Friedrich Becker bildete in Düsseldorf auch den Nachwuchs der Goldschmiede aus. Seine Schüler erinnern sich, dass er immer darauf achtete, dass jeder Designer seine eigene Formensprache fand und beherrschte.

Zu entdecken ist sie beispielsweise bei den Becker-Schülern Michael Berger in Oberkassel, bei Peter Hassenpflug in der Schmuck-Galerie Orfevre in der Bastionstraße oder auch bei Barbara Schulte-Hengesbach am Andreas-Quartier.