Düsseldorf Gericht: Innenstadt-Geschäfte dürfen Sonntag öffnen

Aber: Verdi hat bereits Rechtsmittel gegen die Entscheidung eingelegt. In Benrath bleiben die Läden zu.

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Düsseldorf. Für die Bereiche Stadtmitte, Altstadt und Carlstadt gilt: Kommenden Sonntag, 7. Mai, dürfen die Händler ihre Läden öffnen — zumindest sehen das die Richter des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts so. Sie haben am Mittwoch den verkaufsoffenen Sonntag anlässlich der Messe Interpack für zulässig erklärt, den die Gewerkschaft Verdi per Gericht verhindern wollte.

Ob die Ladeninhaber tatsächlich ihre Geschäfte aufschließen, ist nicht endegültig geklärt: Verdi hat am Mittwoch noch in nächsthöherer Distanz vor dem Oberverwaltungsgericht Münster Rechtsmittel gegen die Entscheidung eingelegt: „Wir halten die Argumentation des Verwaltungsgerichts für nicht schlüssig und wollen die Besucherprognosezahlen prüfen lassen“, erklärte Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düsseldorf. Im Falle des anlässlich des Maimarkts für Benrath geplanten verkaufsoffenen Sonntags am 7. Mai, haben die Düsseldorfer Richter im Sinne von Verdi entschieden und die Öffnung untersagt. Sie begründeten dies mit damit, dass es keine Anhaltspunkte dafür gebe, dass der Sonntag der eigentlich Publikumsmagnet der zweitägigen Maimarkt-Veranstaltung sei.

Frank Harmsen, Geschäftsführer der Altstadt Marketing GmbH, freute sich am Nachmittag, bevor bekannt wurde, dass Verdi Rechtsmittel einlegen will, über die Entscheidung des Gerichts. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands NRW, erklärte: „Wir begrüßen die Entscheidung des Gerichts für den Innenstadtbereich und gehen davon aus, dass es dabei bleibt.“ Für Benrath bedauere er die Entscheidung.

Die ungeklärte Situation sei schwierig, gibt Verdi zu. „Wir haben uns das nicht leicht gemacht“, beteuert Peifer. Lars Thiele, Geschäftsführer des Kaufhofs an der Kö, zeigt sich unbeeindruckt. „Wir freuen uns jetzt erst einmal über die Gerichtsentscheidung und gehen davon aus, dass wir am Sonntag von 13 bis 18 Uhr öffnen.“ Die Mitarbeiter stünden Gewehr bei Fuß.“

Friedrich Conzen, CDU-Bürgermeister und Vizepräsident des Handelsverbandes Deutschland, ärgert sich: „Schaden nimmt vor allem der Einzelhandel. Da muss sich niemand wundern, wenn noch mehr Geschäfte auf der Friedrichstraße schließen.“ Auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion in Düsseldorf, kritisiert Verdi: „In den Niederlanden freut man sich über ein so viel Hickhack, weil die Menschen aus NRW dann dorthin zum Einkaufen fahren.“

In Benrath herrscht derweil schlechte Stimmung. Birgit Nierenberger vom Modegeschäft „b.wundert“ sagt: „Ich bin entsetzt und habe nicht damit gerechnet. Das ist eine Unverschämtheit. Wir haben seit Jahren zum Maimarkt geöffnet und jetzt das.“ Wolfgang Schmitz von der Aposteln Apotheke hat am Morgen allen abgesagt: „Ich hatte keine Lust mehr auf das Hin und Her.“ kus/cku