Gewinn für Mieter und Klima
Die SWD macht für 300 Wohnungen im Schwietzke-Gelände eine ökologische Sanierung – das spart Nebenkosten.
Düsseldorf. Das so genannte Schwietzke-Gelände in Mörsenbroich gilt nicht als bestes Wohnviertel der Stadt. Nun macht das Quartier nördlich der Münsterstraße aber positive Schlagzeilen: mit einer energetischen Sanierung von 300 Wohnungen, welche die CO²-Bilanz der Häuser massiv verbessert. Am Freitag stellte die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWD) ihr Projekt im Rahmen der Düsseldorfer Klimawochen vor.
Die Häuserriegel aus den 30er Jahren machten zuletzt von außen einen heruntergekommenen Eindruck. "Zudem waren die Gasthermen aus den frühen 80er Jahren über die Zeit", erläutert Ingolf van Noppen, Projektleiter bei der SWD. Sein Chef Jürgen Heddergott ergänzt: "Wir haben uns dann für den teuren Weg entschieden und umfassend modernisiert." Das soll das gesamte Viertel aufwerten (siehe Kasten).
Fassaden wurden gedämmt, teilweise auch Dächer und Kellerdecken, um die Erdgeschosse wärmer zu machen. Pro Häuserzeile wurde ein Brennwertkessel eingebaut, der durch eine Solaranlage auf dem Dach unterstützt wird.
Zudem haben viele Wohnungen nun einen Balkon und ein saniertes Bad. Die Hälfte der 300 Wohnungen ist fertig. Die jährlichen CO²-Emissionen der Wohnanlage sollen um 70 Prozent sinken: von knapp 110.000 auf gut 30.000 Kilogramm.
Bewohnerin Cornelia Mayer ist trotzdem ein wenig skeptisch. Die Miete ist um 25 Euro gestiegen, das findet sie zwar angemessen: "Ich weiß aber nicht, ob die Nebenkosten wirklich so deutlich sinken." Andererseits freut sie sich über den neuen Balkon und die schönere Fassade.
SWD-Chef Jürgen Heddergott dagegen hat daran keinen Zweifel, er spricht von einer möglichen Reduzierung der Nebenkosten für Heizung und Warmwasser um etwa 70 Prozent. Rechnet man den durchschnittlichen Verbrauch in einer 60-Quadratmeter-Wohnung hoch, kann das zu Einsparungen von rund 40 Euro im Monat führen.
Mit der Sanierung liegen die Häuser laut Heddergott deutlich unter den Anforderungen der Energieeinsparverordnung von 2007. Das Ansinnen der SWD sei aber auch eine nachhaltige Sanierung, wodurch die Wohnungen für die Mieter auf lange Sicht attraktiver würden und doch bezahlbar blieben, eben durch die Einsparung der Nebenkosten.
6,5 Millionen Euro investiert die SWD in Säckinger, Habicht- Stieglitz- und Scheffelstraße. Bis 2012 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.