Kinder in Düsseldorf  Jede Schule erhält Buch über den Tod

Düsseldorf · Die Akademie Regenbogenland hat es ermöglicht, dass jede Schule in Düsseldorf das Buch „Knietzsche und der Tod“ für ihre Bibliothek erhält.

Kirstin Fust-Sticherling, Anja von Kampen, Stephan Keller, Melanie van Dijk und Natalia Köhler vom Förderverein (v.l.) bei der Zeremonie.

Foto: Förderverein Kinder- und Jugendhospiz Düsseldorf

(arc) Jetzt werden alle Düsseldorfer Schulen „knitzschifiziert“. Was zunächst komisch klingt, hat einen ernsten, aber gleichzeitig eben doch auch lebensfrohen Ansatz: Denn als Teil einer bundesweiten Initiative wurden sämtliche Schulbibliotheken in der Stadt mit dem Sachbuch „Knietzsche und der Tod – alles über die normalste Sache der Welt“ ausgestattet. Oberbürgermeister Stephan Keller hat die Schirmherrschaft für das besondere Projekt übernommen, das jetzt in der Wichernschule in Unterbach an den Start ging.

Anja von Kampen, Filmproduzentin und Autorin des Sachbuches „Knietzsche und der Tod – alles über die normalste Sache der Welt“ kam dabei intensiv mit den Schülern ins Gespräch. „Was würde denn passieren, wenn keiner mehr sterben würde?“ oder „Was kommt eigentlich nach dem Tod?“ waren nur zwei der Fragen, die die Kinder interessierten. All diese Themen werden auch in dem Sachbuch behandelt, das klar, einfach und vor allem ehrlich formuliert ist. Mit Hoffnung und Humor wird über Fakten und Gefühle informiert, und es soll Kindern jederzeit zur Verfügung stehen – nicht erst im Trauerfall, sondern als Prävention.

Die Akademie Regenbogenland, eine Einrichtung des Kinder- und Jugendhospizes Regenbogenland in Gerresheim, hat es deshalb ermöglicht, dass jede Schule in Düsseldorf ein Exemplar von „Knietzsche und der Tod“ für seine Schulbibliothek erhält. „Wir halten es für sehr wichtig und hilfreich, dass sich Kinder im Alltag bereits präventiv, angstfrei und selbstverständlich mit dem auseinandersetzen, was jedem irgendwann passiert: dem Sterben“, erklärt die Wissenschaftliche Leiterin der Akademie, Melanie van Dijk. Ein großes Ziel der Akademie Regenbogenland sei es, Fachkräfte zu qualifizieren, die Themen Tod und Sterben mit Kindern altersgerecht zu bearbeiten. „Mit der Knietzschifizierung sind wir diesem Ziel ein großes Stück näher gerückt.“

Als Startschuss konnte die Wichernschule in Unterbach, die dem Regenbogenland bereits seit langer Zeit verbunden ist, symbolisch das erste Buch entgegennehmen. Natürlich nutzten die anwesenden Kinder auch direkt die Möglichkeit, zu erfragen, was denn die Vorstellungen von Oberbürgermeister Keller zur Frage „Was kommt nach dem Tod?“ sind. Dieser antwortete spontan: „Ich glaube an den Himmel, und dass der Himmel ein Ort ist, wo die Menschen friedlich miteinander sind, wo es keine Boshaftigkeit gibt und wir glücklich und zufrieden sind.“ Die Schüler der Wichernschule mit Schulleiterin Kirstin Fust-Sticherling waren jedenfalls froh und auch stolz, dass ihre Schule in Unterbach für den Startschuss der Knietzschifizierung ausgewählt wurde.