Nach Messerangriff in Düsseldorf Strengere Kontrollen nach Messerangriff?

Düsseldorf · Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert strengere Messerkontrollen rund um Volksfeste. Der Zustand des verletzten 18-Jährigen hat sich stabilisiert.

. Nach einem Messerangriff auf einen 18-Jährigen hat sich der Zustand des jungen Mannes gebessert. Das meldete die Polizei am Dienstag. Bei einem Streit am Montagabend wurde er mit einem Messer in die Brust gestochen, er schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr und wurde notoperiert.

Mittlerweile sei sein Zustand stabil. Die Polizei hat derweil einen 17-Jährigen festgenommen, der als dringend tatverdächtig gilt. Er wurde am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt. Nach jetzigem Kenntnisstand kannten sich das Opfer und der Tatverdächtige flüchtig. Sie trafen an der Ecke Vautier- und Burgmüllerstraße am Staufenplatz aufeinander, in der Nähe der Osterkirmes. Kurz nach 18 Uhr sollen die Männer in den blutigen Streit geraten sein.

Angesichts der Nähe zur Kirmes sprach sich der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) für strengere Messer-Kontrollen im Umfeld von Volksfesten aus. „Wie auch in Fußballstadien sollte man darüber nachdenken, Personen beim Betreten des Kirmesgeländes nach entsprechenden Waffen zu kontrollieren. Das sollte auf den Jahrmärkten gemacht werden, auf denen es in der Vergangenheit zu Vorfällen gekommen ist“, sagt Erich Rettinghaus.

„Auf der Kirmes und in deren Umfeld muss man sich sicher fühlen können. Solche Volksfeste werden von vielen Familien besucht. Da darf niemand Angst oder nur ein schlechtes Gefühl haben.“

Nach dem tödlichen Streit auf einem Volksfest in Münster, wo vor wenigen Wochen ein 31-jähriger Familienvater infolge einer Messerattacke ums Leben gekommen war, hatte es erste Diskussionen um Messerverbote auf Volksfesten gegeben. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei NRW, Michael Mertens, sagte, dass überall dort, wo viele Menschen zusammenkommen und Alkohol im Spiel sei, Konflikte programmiert seien. Dort seien Waffenverbotszonen wie in der Düsseldorfer Altstadt grundsätzlich sinnvoll, so Mertens. Diese Zonen müssten allerdings deutlich kommuniziert und kontrolliert werden.

Einen solchen Zusammenhang sieht Oliver Wilmering, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Düsseldorf, nicht. Der Vorfall sei tragisch, doch habe „mit der Kirmes gar nichts zu tun“. Der blutige Streit spielte sich nicht auf dem Kirmesgelände, sondern 200 Meter entfernt ab.

Auch nach Erkenntnissen der Polizei soll sich die Auseinandersetzung nicht auf der Kirmes entwickelt haben. Die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Staufenplatz seien bereits hoch, so Wimering. Das Gelände sei mit Kameras überwacht, eingezäunt und habe nur einen Eingang, an dem Sicherheitsleute den Zugang regeln. Stichprobenweise kontrollieren sie Besucher.