Hoffnung für krebskranke Anna
Die zweijährige Russin braucht eine Wärmetherapie. Ihre Eltern können die 70 000 Euro aber nicht bezahlen.
Düsseldorf. Anna ist ein aufgewecktes Mädchen. Interessiert probiert sie den Spielzeughammer in der Kinderkrebsklinik aus. Die Chemotherapien sind der Zweijährigen anzusehen. Sie ist blass und bewegt sich langsam. Anna ist erst vor einigen Tagen aus Moskau nach Düsseldorf gekommen, wegen eines bösartigen Keimzellentumors.
„Wir haben uns schon gewundert, als plötzlich eine E-Mail aus Illinois (USA) im Postfach war“, erklärt Rüdiger Wessalowski, er ist verantwortlich für den Arbeitsbereich Hyperthermie (Wärmebehandlung). Die Nachricht mit der Bitte um Hilfe hatte eine Tante des Mädchens geschickt.
Hyperthermie verstärkt die Chemotherapie durch Wärme und schädigt die Tumorzellen. Vier Behandlungen braucht Anna, dann noch eine abschließende Operation. Diese können bei Kindern weltweit nur in Düsseldorf vorgenommen werden. „Danach hat sie eine 70 bis 80-prozentige Chance gesund zu werden“, sagt Wessalowski. Die Behandlung kostet 70.000 Euro.
Ohne die Wärmetherapie lägen ihre Heilungschancen laut Wessalowski bei 30 Prozent. Das Problem: Die Familie konnte nur 20.000 Euro aufbringen. Mit dem Geld wurden bereits die ersten Sitzungen bezahlt. „Die Familie hat mir erzählt, dass alle Verwandten soviel Geld gegeben haben, wie sie konnten“, sagt die Pressesprecherin des Universitätsklinikums, Susanne Dopheide.
Bereits mit einem Jahr bekam Anna starke Bauchschmerzen, woraufhin Ärzte in Moskau den Tumor diagnostizierten. Doch weder Chemotherapie, noch Operationen konnten den Krebs nachhaltig entfernen. „Im Februar haben die russischen Ärzte gesagt, dass sie nicht weitermachen können“, sagt die Tante des Mädchens, Anna Kaboer.
Daraufhin habe die Familie begonnen außerhalb von Russland nach Alternativen zu suchen. „Die Krankheit hat sich sehr schnell verschlimmert“, sagt Kaboer mit Tränen in den Augen. Die Familie lebt bei ihr in Siegburg, solange Anna behandelt wird.
Die Elterninitiative Kinderkrebsklinik hat jetzt begonnen Spenden für Anna zu sammeln. „Die Hyperthermie-Therapie gibt uns Hoffnung“, sagen Annas Eltern Daria und Alexander Vaprova, „deshalb sind wir nach Düsseldorf gekommen. Wir bedanken uns jetzt schon.“