Infomesse: Es gibt viele Wege für Schüler ins Ausland
Messe zeigt, was von Europa über USA bis Australien möglich ist.
Düsseldorf. „Auf in die Welt“ lautete der Titel der Infomesse, die die Deutsche Stiftung Völkerverständigung mit dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium veranstaltete. Dort informierten sich 800 bis 1000 Familien bei Anbietern zu Auslandsaufenthalten während und nach der Schulzeit.
Anne Eillien ist mit ihrem Vater zur Messe gekommen. Die 13-Jährige würde gern im nächsten Jahr ein Highschool-Jahr in Amerika absolvieren. Vater und Tochter haben sich mit reichlich Infomaterial eingedeckt.
Aber Annes Vater zeigt sich noch skeptisch. „Ich finde die Kosten für ein Jahr immens“, sagt er. Das Jahr würde die Familie über 20 000 Euro kosten. 1500 Euro monatlich. Anne müsste außerdem bis Ende der Klasse 9 die Lateinprüfung absolvieren. „Das ist kaum zu schaffen“, sagt sie. „Außerdem ist meine Tochter Leistungsschwimmerin und eine entsprechende Einrichtung in den Staaten kostet noch mehr.“
Diese Dinge machen die Entscheidung nicht leichter. „Vielleicht fokussieren wir uns erstmal auf eine Sprachreise innerhalb Europas“, so der Vater. Die Vertiefung der Sprache und der Kontakt mit Gleichaltrigen aus anderen Kulturen seien auf jeden Fall wertvolle Erfahrungen für junge Leute.
Die 17-jährige Düsseldorferin Antonia Loges hingegen peilt einen ökologischen oder sozialen Freiwilligendienst an, nachdem sie im nächsten Jahr ihr Abi in der Tasche hat. Ein halbes Jahr oder auch weniger. „Sie weiß noch nicht, was sie studieren möchte“, verrät ihre Mutter. Es soll ins europäische Ausland gehen. „Ich möchte nicht, dass sie so weit fort geht.“
Greta Opgen-Rein (14) ist mit ihrer Oma gekommen. Sie visiert ein Schuljahr an einer amerikanischen Highschool an. Die Kosten von etwa 8000 Euro sieht die Familie nicht als Problem. Oma und Opa werden einen Obulus hinzu steuern. Oma Elke findet: „Nicht nur die Vertiefung der Sprache ist ein Gewinn. Es fördert die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein.“
Die Kumpel Nicolas und Max (beide 17) peilen nach ihrem Abi im nächsten Jahr ein sogenanntes „Work & Travel“ an. „Wir möchten drei bis sechs Monate durch Australien reisen“, erzählt Nicolas. Das Geld für die Flüge steuern die Eltern bei, aber die beiden werden den Aufenthalt vor Ort durch Jobs finanzieren und in der übrigen Zeit den Kontinent bereisen. „In Australien gibt es viele Möglichkeiten in der Farmarbeit. Freunde von uns sind bereits dort“, berichtet Max.