Karneval Rosenmontagszug: Jacques Tilly baut für Düsseldorf einen Mottowagen zu Terror in Hanau

Düsseldorf · Der berühmte Düsseldorfer Wagenbauer Jacques Tilly wird mit einem Mottowagen am Rosenmontag das Attentat von Hanau aufgreifen. Das verkündete CC-Präsident Michael Laumen vom Rathaus-Balkon kurz vorm Altweiber-Sturm.

Am Rosenmontag wird es in Düsseldorf einen Mottowagen zu den Ereignissen in Hanau geben.

Foto: Judith Michaelis

Der Düsseldorfer Wagenbau-Künstler Jacques Tilly wird für den Rosenmontagszug in der Landeshauptstadt einen Mottowagen zu den schrecklichen Ereignissen gestalten, die sich in der Nacht zum Altweiberdonnerstag in Hanau ereignet haben. Insgesamt elf Menschen sollen dort durch Schüsse getötet worden sein. Die Entscheidung über den Wagen teilte der Präsident des Comitee Düsseldorfer Carneval in seiner Ansprache vom Rathaus-Balkon kurz vor dem Altweiber-Sturm mit.

CC-Präsident Michael Laumen am Altweiberdonnerstag im Rathaus Düsseldorf.

Foto: Andreas Krüger

Damit hat Tilly noch vier Tage Zeit, einen neuen Wagen zu bauen. Damit werden dann 13 statt bisher angekündigten 12 Mottowagen beim Düsseldorfer Rosenmontagszug mitfahren. Laumen sagte am Donnerstagvormittag in seiner Balkon-Ansprache, dass es im Karneval wichtig sei, sich von Extremismus abzugrenzen. Im Gespräch mit unserer Zeitung betonte er, dass dem CC ein deutliches Zeichen am Rosenmontag passender erschienen sei, als eine Schweigeminute am Donnerstag vor den Feierlichkeiten des Straßenkarnevals. Um 9.30 Uhr habe man die Entscheidung, einen weiteren Wagen in Auftrag zu geben, getroffen und dann Jacques Tilly informiert. Am Nachmittag werde man sich die ersten Entwürfe ansehen.

Durch Schüsse an zwei Tatorten waren am Mittwochabend im hessischen Hanau nach Polizeiangaben mindestens neun Menschen auf der Straße getötet worden. Ein mutmaßlicher Täter wurde während einer Großfahndung tot in seiner Wohnung aufgefunden. Dort entdeckte die Polizei noch eine weitere Leiche, es soll sich um die Mutter des Schützen. Hinweise auf weitere Täter gab es zunächst nicht. Unter den Todesopfern von Hanau sind nach ersten Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden viele Menschen mit Migrationshintergrund. Derzeit wird von einem fremdenfeindlichen Motiv ausgegangen, der Generalbundesanwalt ermittelt.