Großveranstaltung in Düsseldorf Einladung offiziell angenommen – Kirchentag 2027 findet in Düsseldorf statt

Düsseldorf · Das Großereignis kommt damit zum dritten Mal in die Landeshauptstadt. Über die Millionenzuschüsse der Stadt wurde lange gestritten.

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, hofft auf wertvolle Impulse für die Stadtgesellschaft.

Foto: dpa/Hans-Juergen Bauer

(nic) Der 40. Deutsche Evangelische Kirchentag findet 2027 in Düsseldorf statt. Das Präsidium des Kirchentages hat die entsprechende Einladung offiziell angenommen. Inoffiziell galt es längst als gesichert, dass die Veranstaltung ins Rheinland kommt – der Stadtrat hatte dafür im Juni 2022 die Weichen gestellt. Der in diesem Zusammenhang beschlossene Zuschuss der Stadt von 5,8 Millionen Euro wurde kontrovers diskutiert, ein Bürgerbegehren dagegen scheiterte jedoch. Man nehme die Einladung nach Düsseldorf gerne an, sagte die Generalsekretärin des Kirchentages, Kristin Jahn: „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den Menschen in der Stadt und der Region fünf Tage lang eine besondere Großveranstaltung zu feiern, über die Herausforderungen unserer Zeit zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen.“

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, erklärte: „Ich freue mich, dass dieses wunderbare Format des Nachdenkens über die Relevanz von Kirche und Religion für die Gesellschaft bereits zum dritten Mal in Düsseldorf stattfindet, und hoffe auf wertvolle Impulse auch für die Stadtgesellschaft.“ Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sagte, Düsseldorf wolle 2027 „die Welt bei uns zu Gast haben, über große Fragen diskutieren, gemeinsam feiern und der gegenseitigen Wertschätzung ein Zuhause geben“. Der Kirchentag sei eine wunderbare Gelegenheit, die Qualitäten der Stadt „als Gastgeberin und als spannender Wirtschaftsstandort zu zeigen und die kulturelle Vielfalt zu feiern“.

Laut Wüst leisten Kirchentage einen Gemeinwohl-Beitrag

Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) bezeichnete Kirchentage als bedeutende Ereignisse, die viele Menschen auf ganz unterschiedliche Weise ansprächen: „Sie greifen relevante Fragen auf – nicht nur von religiöser, vielmehr auch von gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl.“ Um die Zuschüsse für das Event hatte es eine scharfe Debatte gegeben. Der religionskritische Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA) hatte ein Bürgerbegehren initiiert. Im April präsentierten DA-Vertreter vor dem Rathaus etwas mehr als 10 000 Unterschriften von Unterstützern, gebraucht hätten sie aber gut 14 100. Auch in der Politik hatte es keine Einigkeit gegeben. So hatte sich die FDP-Ratsfraktion für geringere Zuschüsse ausgesprochen und schließlich sogar einen kompletten Verzicht auf städtische Mittel befürwortet. Auch Teile der Grünen hatten zwar das Ereignis als solches befürwortet, aber gegen eine Unterstützung aus der Stadtkasse votiert.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag wurde 1949 als christliche Laienbewegung gegründet und besteht bis heute als unabhängiger Verein. Der nächste Kirchentag findet 2025 in Hannover statt.